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preußischer Sitte schwankte er keinen Augenblick, mit Euschiedenheit 
gegen seine übermächtigen Gegner vorzugehen und das rechte Main¬ 
ufer vom Feinde zu säubern. 
Am 1. Juli hatte er seine Armee bei Eisenach vereinigt. Von 
hier aus begannen die Preußen ihren Vormarsch aus Fulda, um 
angriffsweise gegen die eine oder andere Armee vorzurücken. 
Schon am zweiten Tage ging bei den Preußen die Meldung 
ein, daß die Baiern im Fuldathale, zwischen Eisenach und 
Fulda, im Anmarsch seien. Ganz unerwartet stieß am 4. Juli 
das baiersche Jägerbataillon bei Dermbach auf die preuß. Vor¬ 
posten, und es entspann sich alsbald ein kleines Vorpostengesecht. 
Die Baiern zogen sich nach Verlust von einigen Todten, Verwun¬ 
deten und mehreren Gefangenen zurück. Da aber eine nähere Er¬ 
mittelung ergab, daß der Feind in größerer Masse die Dörfer 
hinter Dermbach besetzt halte, so erhielt der General v. Göben 
den Auftrag, denselben zurückzuwerfen. Dies geschah denn auch mit 
solcher Schnelligkeit, daß die Barern gezwungen wurden, sich auf 
Wiesenthal und Roßdorf zurückzuziehen. 
Inzwischen hatten die Preußen einen Hügel zwischen den eben 
genannten Dörfern mit mehreren Batterien besetzt, welche Tod 
und Vernichtung in die baierschen Bataillone sendeten. Bald jedoch 
bekam der Feind Verstärkung. In Folge dessen besetzte er die den 
Preußen gegenüberliegende Spitze des Nebelberges, dessen be¬ 
waldete Höhen ihm eine geschützte Stellung gewährten. Furchtbar 
war der gegenseitige Kanonendonner. Nach siebenstündigem harten 
Kampfe gelang es jedoch den Preußen, die Höhen des Nebelberges 
zu erstürmen und die Baiern bis hinter Roßdorf zurückzuwerfen. 
Am folgenden Tage konnte preußifcherfeits der Kampf nicht 
wieder aufgenommen werden, da sich der Feind in derselben Nacht 
durch den Katzen gründ zurückgezogen hatte. Die Baiern ver¬ 
loren in diesem Treffen einen General, einige Stabsoffiziere, mehrere 
Todte, viele Verwundete und Gefangene. 
Nach kurzem Halt wurde preußifcherfeits der Vormarsch fortgesetzt. 
Am 6. Juli hatte man sich vollständig zwischen die Bundesarmee 
und die Baiern geschoben, so daß beide Armeen getrennt blieben. 
Wenn die Baiern glaubten, vorläufig Ruhe zu haben, so war dies 
ein Irrthum, denn die Generale Göben und Beyer brachen mit 
ihren Korps am 9. Juli in der Richtung nach Brückenau in 
Baiern auf und bedrohten die Uebergänge der fränkischen Saale 
bei Kissingen und Hammelburg. Während dieser Zeit hatten 
sich auch preuß. Truppen im N a s s a u i s ch e n gesammelt. Die Reichs¬ 
armee mußte also befürchten, von zwei Seiten angegriffen zu werden. 
Am 10. Juli gingen die Preußen nach sechsstündigem harten 
Kampfs bei Kissingen über die Saale. Die Saalbrücke selbst war 
vom Feinde zerstört worden. Mit großer Mühe wurde dieselbe jedoch
	        
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