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nieht ein bibehen feblte. Der ganze Schein konnte wiederhergestellt
werden, venn man ihn zusammensclebte, Das war eine grobe Merk-
würdigkeit, und in der ganzen Stadt sprach man davon, auf welche
Weise sich der Schein wiedergefunden hatte.
Als Anneliese wiederkam, fröhlich und freundlich, wie sie immer
gewesen war, da wurde sie natürlich mit offenen Armen von den
Mullersleuten aufgenommen.
Alfrida Baadsgaard. (Erzählungen für die Jugend. Aus dem Dãnischen übersetzt von Reinhold Gareis.)
24. Kreuz am Weg.
. Am Wege steht gerichtet
ein steinernes Totenmal,
der Regen hat vernichtet
den Namen und die Zahl.
2. Doch weiße Winden woben
ein Kränzlein um den Stein,
das speist der Himmel droben
mit Regen und Sonnenschein.
3. Hier ward, bedecktmit Wunden,
gefällt von Mörderhand,
ein fremder Mann gefunden
auf blutgetränktem Sand.
4. Mitleidige Menschen scharrten
ins Grab den kalten Leib.
Daheim vergeblich harrten
des Toten Mutter und Weib.
5. Leis' weinte die Mutter, die alte;
laut jammerten Weib und Kind.
Ihr Klageruf verhallte,
doch hat ihn gehört der Wind.
6. Von einer weißen Winde,
im Gärtlein still gereift,
hat leise er und linde
ein Samenkorn gestreift.
7. Das trug er auf dem Flügel
rasch über Strom und Land
und legt' es auf dem Hügel
des Toten in den Sand.
8. Der Same ist aufgegangen,
die Winde klomm zur Höh',
sie hält das Kreuz umfangen
und ruft zum Himmel Weh.
Rudolf Vaumbach.
25. Sprüche für die VWanderschaft.
Wer nieht hinaus kommt, kommt nieht heim.
2. Hinter dem Berge wohnen auch Leute.
WVer gesehen Land und Leut, wird auch ohne Buch gescheit.
Bring mit heim eine reine Hand,
Kunst und Fleib, Treu' und Verstand,
so bist du ein Segen deinem Land.
5. Rauch in der Heimat ist klarer als Sonnenschein in der fremde
6. Heimat mein, was kann besser sein!
7. Nord, Ost, Süd, VWest — zu Haus' am best!