7. So legt euch denn, ihr Brüder,
in Gottes Namen nieder;
kalt ist der Nbendhauch.
verschon' uns, Gott, mit Strafen,
und laß uns ruhig schlafen
und unsern kranken Nachbar auch! Matthias Claudius.
106. Gin geistlich flbendlied.
äs ist so still geworden,
verrauscht des Ubends wehn,
nun hört man allerorten
der Engel Füße gehn.
Nings in die Tale senket
sich Finsternis mit Macht! —
wirf ab, herz, was dich kränket,
und was dir bange macht!
2. Es ruhtdieweltimSchweigen,
ihr Tosen ist vorbei,
stumm ihrer Freude Neigen
und stumm ihr Schmerzensschrei,
hat Nosen sie geschenket,
hat Dornen sie gebracht
wirs ab, herz, was dich kränket,
und was dir bange macht!
3. Und hast du heut gefehlet,
o schaue nicht zurück;
empfinde dich beseelet
von freier Gnade Glück!
Buch des verirrten denket
der Hirt auf hoher wacht,
wirf ab, herz, was dich kränket,
und was dir bange macht!
4. Nun stehn im himmelskreise
die Stern' in Majestät;
in gleichem, festem Gleise
der goldne wagen geht.
Und gleich den Sternen lenket
er deinen weg durch Nacht. —
wirf ab, herz, was dich kränket,
und was dir bange macht!
Gottfried llinkel.
107. 3ch denke dein.
cM^ie könnt' ich ruhig schlafen
in dunkler Nacht,
wenn ich, o Gott und Vater,
nicht dein gedacht!
Ls hat des Tages Treiben
mein herz zerstreut;
bei dir, bei dir ist Frieden
und Seligkeit.
2. G decke meine Mängel
mit deiner Huld;
du bist ja, Gott, die Liebe
und die Geduld!
Gib mir, um was ich flehe,
ein reines herz,
das dir voll Freuden diene
in Glück und Schmerz.
3. Buch hilf, daß ich vergebe,
wie du vergibst,
und meinen Bruder liebe,
wie du mich liebst.