Full text: Geschichte des preußischen Staates

Ludwig der Römer. 1351—1365. 
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falsche Waldemar ein Müllerbnrsche Namens Jakob Reh bock ans 
Hnndeluft bei Zerbst gewesen, der im Heere Waldemars als 
Schildknappe gedient haben soll, ist bis heute nicht klargestellt. 
So war nun Ludwig wieder im Besitze des Landes; aber Freude 7. Ludwigs 
konnte er an dieser Herrschaft nicht mehr haben; er hatte es ja nicht 'l6bantu,,!l' 
verstanden, die Liebe seiner Unterthanen zu gewinnen, wie sich dies 
so klar in den letztjährigen Vorgängen gezeigt hatte. Deshalb dankte 
er 1351 ab und übertrug die Markgrasschast seinen Brüdern Lud- issi. 
wig II., dem Römer, und Otto V., dem Faulen, der von 1351 bis 1351-1373. 
1373, — selbständig von 1365—1373 die Regierung sührte. 1305-1373. 
Äidwlg IV., Herzog von Oberbayern, 1340 von Niederbayern, 1314 Kaiser. 
Ludwig V. der Altere Stephau von Nieder- Ludwig VI. der Römer Otto der Faule 
1324—51. bayern Herzog in Oberbayern 1365—73 
seit 1363 von Ober- 1351—65 Markgraf Markgraf, 
bayern. von Brandenburg. 
Ludwig der Römer. 1351—1365. 
Ludwig II. übernahm bei der Minderjährigkeit seines Bruders 
die Regierung allein bis 1360. Er war ernst, edeldenkend und tapfer. 
Zunächst hatte er gegen Waldemar zu kämpfen, der sich aber int 
Jahre 1353 an den Hof der Fürsten von Anhalt nach Deffatt 1353. 
zurückzog. 
Im Jahre 1356 erließ der Kaiser Karl IV. das Reichsgrund- 1356. 
gesetz der goldenen Bulle, welches Bestimmungen für die Kaiser- 
wahl enthielt. Hiernach erhielt der Kurfürst von Brandenburg, also 1. Branden- 
Ludwig II., die vierte weltliche Kurwürde. Diese neue Würde berechn surften- 
tigte die Herrscher Brandenburgs nicht bloß zur Teilnahme an der tum 1350. 
Wahl eines neuen Kaisers, sondern sie brachte ihnen auch die 
Unteilbarkeit der Kur lande, den dritten Sitz zur Linken 
des Kaisers, die Ehrenpflicht, bei der Kaiferkrönung das Reichs¬ 
zepter und den Reichsapfel vorzutragen, außerdem das unbe¬ 
schränkte Recht über die Bergwerke, Münzen und Zölle. 
Jetzt kam es aber zu Streitigkeiten zwischen den beiden Brüdern 2. ©treu im 
Ludwig dem Ältern und Ludwig II. Ludwig der Ältere hatte nüm- 6a^?cn 
lich bei seiner Abdankung folgende Bedingungen gestellt: 
Geschichte des Preußischen Staates. n
	        
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