Nur bett Befreiungskriegen.
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12. Aus den Befreiungskriegen.
a) Blücher an ©neifenau, Strehlen 29. Juni 1813.
landrvehren sie man imer brauff, ich höre vihll guhts davon, aber
wen bie Fehbe wieder begintt,1) benn gesellen sie sich ia wider zu mich, es
ist in aller Hinsicht nohtwenbig baß roihr zusamen sind, uorzüglig aber baß
ich iemanb habe bcn ich meinen fumer vertrauen kan, unb ber mich bey
ben villen frenfttngen, bie mich so unverschulbet treffen, ufrichtet. aber-
mahls hatt ber fönig mein ahrmen Sohn 2) ein gantze Hetze, unb sogahr
ben Major Both vorgezogen, mein Sohn komt morgen, ich will in ber
Sache nichts tuhn er ist allt genug unb muß sich selbst rahten.
mit unsern braven Scharnhorst geht es nicht guht, über noch eine
Schlagt verlohren, nuhr nicht Scharnhorst?) bie Caballe hat ihm Feint-
schafft. mich sollen sie nicht bahin bringen baß ich Früer abgehe, als
bis ich sehe ob roihr roiber schlagen ober nicht, ob roihr mit unsern allürte
zusamen bleiben ober uns von sie loß machen, leben sie roohl unb schreiben
nach eigen fällen mit bie Österreicher fange ich au ungläubig zu werben 4)
adio.
1) Am 4. Juni war ein Waffenstillstand abgeschlossen worden; Gneisenau be¬
nutzte ihn zur Organisation der schlesischen Landwehr.
2) Franz Blücher, Kommandeur eines Husarenregiments.
3) Scharnhorst, bei Groß-Görschen verwundet, starb am 28. Juni zu Prag.
4) Die Verbündeten hofften auf die österreichische Waffenhilfe.
b) Aus einem Briefe Blüchers an Hippel,
nach Scharnhorsts Tob.
♦ ♦ • Nun ist ben leiber unser guhter Scharnhorst auch tobt glauben
sie mich eine verlohrne ochlacht wehre fein größerer Verlust führ uns
gcivehst, nu ist Gneisenau noch ba, geht ber auch ab, so vollge ich lebendig
ober tobt, ben mit H. v. Knesebeck x) treffe ich in Meinung nicht überein,
noch weniger mit H. v. Krnsernarck?) Der letzste hat zu vihl Pariser luft
eingesogen.
1) General von dem Knesebeck, Generaladjutant des Königs und als solcher
sehr einflußreich, stark theoretisch veranlagt, Anhänger der älteren militärischen Schule,
die auf die geographischen Verhältnisse, die „strategischen Linien" einen allzu hohen
Wert legte.
2) General von Krusemarck, früher preußischer Gesandter in Paris.
c) A u s einem Befehl Gneisenaus an General
v. Gaudi.
. . . Eine Ausforberung von Seiten bes Militairgouvernements an
bie (Semeinben wirb nun höchst nöthig, um bie Lanbroehrmänner, bie sich
Neubauer. Quellenbuch. ,