Full text: Der deutsche Frühling 1813 (H. 4)

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Litewka, wie sie es gewöhnlich nennen, ein kurzer polnischer Rock, 
jedoch ohne Troddeln und Schnüre, und ein Tschako mit Überzug 
von Wachstuch. 
Nirgends in der Welt findest Du solche Gesellen beisammen, 
als bei unserer schwarzen Schar. Das Korps zählt schon 1000 
Mann — ein Wallensteinsches Lager. . . . Zusammengeschneit aus 
aller Herren Länder sind wir; das ist wahr. Auch fehlt es nicht 
an lustigen Brüdern, da alle Universitäten uns ihre flottesten Burschen 
geliefert haben; allein Roheit und Gemeinheit sind gebändigt durch 
die heilige Weihe unseres Berufs. Kopfhänger und Betbrüder, 
worauf es wohl hier und da abgesehen ist, wollen wir nicht werden; 
doch wird Begeisterung für das edelste Ziel uns auch in den frohesten 
Stunden das rechte Maß halten lehren. . . . Der zweite Mann 
muß verloren sein. Darauf sind wir alle gefaßt. Ich bin es auch 
Und wenn uns Gott den Sieg gewährt, 
Was hilft euch euer Spott? 
Ja! Gottes Arm führt unser Schwert, 
Und unser Schild ist Gott! 
Schon stürmt es mächtig rings umher; 
Drum, edler Hengst, frisch auf! 
Und wenn die Welt voll Teufel wär, 
Dein Weg geht mitten drauf. (Körner.) 
7. Die Opferwilligkeit des preußischen Volkes. 
Seit Mitte Februar wurde Breslau der Sammelpunkt 
für die Binnenlandschaften. Zu allen Toren der alten Stadt 
zogen die Haufen der Freiwilligen herein. Unter den ersten waren 
dreizehn Bergleute mit drei Eleven aus Waldenburg, Kohlengräber, 
die ärmsten Leute; ihre Mitknappen arbeiteten so lange umsonst 
unter der Erde, bis sie zur Ausrüstung für die Kameraden 221 
Taler zusammenbrachten. Gleich darauf folgten die oberschlesischen 
Bergleute mit ähnlichem Eifer. Kaum wollte der König solche 
Opferfähigkeit des Volkes für wahr halten; als er von den Fenstern 
des Regierungsgebäudes den ersten langen Zug der Wagen und 
Männer sah, welcher aus der Mark ihm nachgereist war, als er 
den Zuruf hörte und die allgemeine Freude erkannte — rollten 
Mecklenburg, Geschichtsquellen 4. 2
	        
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