Full text: Geschichte der Neuzeit (Band 3)

Erhebung Schleswig-Holsteins gegen Dänemark. 153 
kommen zu lassen, ein Heer nach Rom, das diese Stadt nach hart¬ 
näckigem Kampfe den Republikanern entriß. Österreichische Truppen 
hielten bis 1859 die Romagna, französische bis 1866 Rom besetzt, 
auch nachdem der Papst 1850 wieder in diese Stadt zurückgekehrt 
und der Kirchenstaat wiederhergestellt war. 
Erhebung Lchleswig-Holsteins geqen Dänemark 1848—1851. 
Schleswig-Holstein war seit 1460 mit Dänemark verbunden. Schleswig- 
Damals übertrugen die Stände der beiden Länder nach dem Aus- Holstein 1460. 
sterben ihres Herrscherhauses dem Dänenkönig Christian I. die 
Herrschaft gegen das Versprechen, daß Schleswig und Holstein 
nie von einander getrennt werden sollten. Durch den Wiener 
Kongreß hatte Dänemark zu diesen Besitzungen noch Lauenburg Lauenburg 
erhalten und war hiesür wie für Holstein in den deutschen 
Bund eingetreten. Im Anfang des Jahres 1848 bestieg König 
Friedrich VII. (1848—1863) den dänischen Thron. Bei seiner Kinderlosigkeit 
Kinderlosigkeit stand das Aussterben des dänischen Königs- ^uednch- yii. 
hanses im Mannsstamm bevor. In diesem Fall hätten die drei 
deutschen Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg von 
Dänemark getrennt werden müssen, da in letzterem weibliche, in 
den Elbherzogtümern aber nur männliche Thronfolge galt. Um 
dies zu verhindern oder wenigstens das nicht zum deutschen Bund 
gezogene Schleswig bei Dänemark zu erhalten, nötigte die sogen, 
eiderdänische Partei den König, die Einverleibung Schleswrgs Einverleib- 
in Dänemark auszusprechen. Dagegen errichtete man in Kiel 
(März 1848) eine provisorische Landesregierung, welche erklärte, ^ l' 
sie übernehme zur Erhaltung der Rechte der beiden Herzog- Kieler Landes¬ 
trauer im Namen ihres Herzogs, des Königs von Dänemark, einst- ^gierung. 
weilen die Regierung, da dieser durch Parteigetriebe gezwungen 
worden sei, eine dem Lande feindliche Stellung einzunehmen. 
Als Dänemark daraufhin Truppen gegen Schleswig-Holstein Erhebung der 
schickte, trat nicht nur die Bevölkerung dieses Landes unter die * Schleswig- 
Waffen, sondern in ganz Deutschland machte sich eine mächtige 001 emev 
Bewegung zu gunsten der bedrohten Landsleute geltend. Aus ^ 
Nord- und Süd deutsch land zogen Freiwillige den Schleswig-Hol- Deutsche <ym= 
steinern zu Hilfe oder man fandte Geldbeiträge zu ihrer Unter- im Ifle‘ 
stütznng. König Friedrich Wilhelm IV. schickte ein Heer unter 
Wrangel nach Schleswig-Holstein. Selbst der Bundestag wurde Bundestag, 
von der Begeisterung der Nation mit fortgerissen: er erklärte die 
Aufnahme Schleswigs in den deutschen Bund — unbeschadet der 
Rechte Friedrichs VII. — und übertrug Preußen die Leitung des Preußen.
	        
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