§ 112. Bildende Kunst 
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gäbe ihrer Werke (von der Berliner Akademie unter Leitung von Diels) die Grundlagen 
geschaffen. Geschichtschreibung: Berossos von Babylon undManethos von Sebennytos. 
Über jenen vgl. Schwartz bei Pauly-Wissowa RE III 309 — 316, über 
beide Wachsmuth, Einleitung in das Stud, der alten Geschichte. Die übrigen 
wichtigeren Geschichtschreiber, Hieronymos von Kardia, Duris, Phylarchos, sind 
bereits bei Besprechung der Quellen erwähnt. Über den ganzen Abschnitt vgl. 
neben Susemihl Beloch III 1, 473 — 506. 
§ 112. Bildende Kunst. 
Quellen und Literatur. Einzelliteratur s. bei den Stichwörtem. Dazu die Reste 
selber in den mehrfach erwähnten Sammlungen. 
Plastik und Baukunst. Über die Entwicklung der Plastik vgl. 
Collignon, Histoire de la sculpture grecque, II (auch deutsch 1898), 
und Helbig, Untersuchungen über die kampanische Wandmalerei, 1873. 
Ein gleich zusammenfassendes Werk über die Baukunst fehlt. Diese fand 
damals in der Anlage von Städten — Alexandria, Antiochia am Orontes 
(Foerster, Jahrb. des Arch. Instituts, 1897, 12, 103L; vgl. auch den Stadt¬ 
plan von Priene in Wiegand-Schraders Priene, 1904)—im Palastbau, 
aber auch in teilweise riesigen Tempelanlagen (Neubau des Artemistempels 
in Ephesos, des Apollotempels in Didyma) großartige Aufgaben. 
Bildhauerkunst. Der Zug ins Riesenhafte: Deinokrates Vitruv. II praef. 
Strabo XIV 641 u. sonst (s. d. Stellen bei Brunn, Griech. Künstler II 351). 
Der Koloß von Rhodos war eine Statue des Schutzgottes der Insel, des 
Helios (Robert, „Deinokrates“ bei Pauly-Wissowa RE III 2, 2130); 
die Weihinschr. Anth. Pal. VI 171, der Künstler war Chares von Lindos 
(Strab. XIV 652). — Streben nach Naturwahrheit Plin. XXXV 153, Lysipps 
Bruder Lysistratos nahm sogar einen Gipsabdruck vom Gesicht des zu 
Porträtierenden. — Die Nike von Samothrake entstammte der attischen 
Schule (Beloch S. 539). — Die Gallierstatuen und der Altar in Pergamon 
entstanden doch wohl um die Zeit, wo Attalos II. seine Herrschaft über 
ganz Kleinasien ausgedehnt hatte, also 230—220. Dagegen versetzt 
Brückner, Jahrb. d. Arch. Inst. 1904 u. Arch. Anz. 217—225, die Ent¬ 
stehung unter Eumenes II., zwischen 187—170, schwerlich mit Recht 
(vgl. Burs. Jahresbericht 1907 S. 225). 
Malerei. Zum erstenmal in dieser Zeit wird übrigens auch die antike 
Malerei für uns greifbar. Den ersten Begriff davon gaben die antiken 
Wandmalereien in Pompeji (Helbig o. S. 171); doch handelt es sich hier 
um Erzeugnisse einer mehr gewerbsmäßigen Dekorationsmalerei, die 
von der großen Kunst jener Zeit ebenso weit absteht, wie das heute 
der Fall ist. Ein besseres Verständnis gaben die bemalten Holztafeln, 
die vor etwa 25 Jahren aus ägyptischen Gräbern zum Vorschein kamen 
und eine Reihe vornehmer ägyptischer Persönlichkeiten darstellten, 
wahrscheinlich darunter auch Mitglieder der Ptolemäerfamilie. Neuer¬ 
dings sind in Thessalien eine ganze Reihe zum Teü wohlerhaltener Ge¬ 
mälde zum Vorschein gekommen, die der Zeit vom 4. bis zum 1. Jahrhundert 
angehören: einen vorläufigen Bericht gibt Engnath, Voss. Zt. igo8> 
Sonntagsbeilage Nr. 50 S. 399 f.; die Herausgabe ist begonnen von Arva- 
nitopullos, Thessalika Mnemeia, 1909, mit 45 Abb. Über die Malerei 
der hellenistischen Zeit vgl. Rohden, Malerei und Mosaik in Bau¬ 
meisters Denkmälern des klass. Altertums, Woermann, Über den land-
	        
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