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Preußisches Landrecht. (Samuel von Cocceji und
Graf Carmer.)
Wissenschaft und Kunst gepflegt. (Opernhaus,
Akademiepalais, Domkirche in Berlin, Sanssouci und
Neues Palais bei Potsdam.)
C. Joseph II. und Friedrich der Große.
1765—90. Joseph II., Kaiser von Deutschland.
Streben nach Nachahmung Friedrichs des Großen.
Umgestaltung der kirchlichen Zustände in Östreich nach
dem Tode seiner Mutter versucht. Bischöfe der päpst¬
lichen Gewalt entzogen, viele Klöster und Orden auf¬
gehoben. Toleranzpatent für alle Protestanten. (Rechts¬
gleichheit mit den Katholiken.) Widerstand der Geist¬
lichkeit, besonders in den Niederlanden, erzwingt die
Zurücknahme der Verordnungen. Widerstand des un¬
garischen Adels gegen die Einführung der deutschen
Amtssprache.
1772. Erste Teilung Polens. Mißwirtschaft des Adels
(liberum veto). Unduldsamkeit der römisch-katholischen
Geistlichkeit gegen Griechisch-Katholische und Prote¬
stanten. Machtlosigkeit des durch russisch-preußischen
Einfluß gewählten Stanislaus Poniatowski. Preußen
erhält Westpreußen außer Thorn und Danzig und den
Netzebezirk, Rußland große Strecken im Osten, Östreich
im Süden.
Streben Josephs II. nach Vergrößerung des
östreichischen Gebiets bringt ihn in Gegensatz zu
Friedrich II.
Vertrag Josephs mit dem nach dem Tode
Maximilian Josephs in Bayern regierenden kinderlosen
Karl Theodor (v. d. Pfalz). Niederbayern und Ober-