Full text: Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterricht in einfachen Volksschulen

war eine „schreckliche Zeit." Die Gesetze galten nichts: jeder 
schaffte sich Recht mit seiner Faust. Das war die Zeit des 
Faustrechtes, eine traurige Zeit für Deutschland. Von ihren 
Burgen her überfielen die Ritter die Reisenden auf der Straße 
und beraubten sie. Leben und Eigentum stand in der Hand der 
Ränder. 
Mit kräftiger Hand schaffte nun Rndols Ordnung und Ruhe 
inl Reiche. Die Raubritter schlug er und zerstörte ihre Burgen. 
Das Faustrecht bekämpfte er und schützte alle Unterdrückten. 
König Ottokar von Böhmen widersetzte sich ihm und wollte 
ihn nicht anerkennen ols deutschen König. Rudolf besiegte ihn 
127 8 auf dem Marchfelde bei Wien und Ottokar gab sich in 
der Schlacht selbst den Tod. Durch diesen Sieg bekamen die 
deutschen Fürsten Achtung und Furcht vor Rudolf. 
Er starb 1291 nnd wurde im Tome zu Speier begraben. 
Erzähle die Sage vom frommen Grafen Rudolf! Wie lauge 
dauerte die kaiserlose Zeit in Denttchland? Was hat man sich 
unter der Zeit des Fan st rechtes zu denken? Wie lange re¬ 
gierte Rudolf? Wie sorgte er für die Ordnung im Reiche? Wann 
starb er? 
14. Die lj. Elisabeth, Landgrafin von Thüringen. 
-Lie ist geboren im Jahre 1207 zu Preßburg in Ungarn. 
Schon in ihrem vierten Jahre wurde sie verlobt mit Ludwig, 
dem einzigen Sohn des Landgrafen von Thüringen. Ant Hofe in 
Thüringen wurde sie auch erzogen. 
Bon früher Jugend an war sie demütig, fromm und 
fleißig. Ihre Kleidung war stets einfach; kostbare Kleider ver¬ 
schmähte sie. Oft wurde sie deswegen verspottet und geschmäht; 
aber gern ertrug sie dies aus Liebe zu ihrem Heilande. Nie sah 
man Elisabeth müßig gehen. Nähen, (Stricken, Spinnen und 
andere nützliche Arbeiten wechselten mit frommen Gebeten. 
Almosenspenden und Krankenbesuche waren ihre liebsten Beschäf¬ 
tigungen. 
Im Jahre 1221 fand die Vermählung mit Ludwig statt. 
Jetzt konnte sie ihre Wohlthätigkeit ausdehnen. Täglich speiste sie
	        
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