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Die Durchbruchsversuche zwischen Maas und Mosel. (März, April)
(Abgeschlossen 20./9. 15.)
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Nr. 2 a.
Die Kämpfe zwischen Ypern und Arras. (Bis zum 20./9.15.)
Nr. 2 b.
Die Durchbruchsversuche zwischen Maas
und Mosel.
Gedrängt von den Russen, die ein tatkräf¬
tigeres Eingreifen der Bundesgenossen im Westen
forderten, und in der Hoffnung, an der leichtesten
Stelle mit Hilfe einer gewaltigen Übermacht den
Durchbruch doch noch zu erzwingen, entschied
sich Joffre für einen Angriff südöstlich von Verdun
zwischen Maas und Mosel. Die Landschaft Woevre
hier wird nordsüdlich von der Cöte Lorraine
durchzogen, die dem Angreifenden mancherlei
Vorteile bietet. Namentlich aber war die Stellung
der Deutschen auf einer Art Landzunge, welche
auf St. Mihiel und das dortige Römerlager zulief,
eine recht gefährdete; konnte sie doch auf zwei
langen Seiten angegriffen werden. Die Breite von
25—30 km gestattete den Franzosen ein Zusammen¬
wirken von denen, die sich auf die starke Festung
Verdun stützten, und den ändern, welche in den
nicht minder befestigten Städten Toul und Nancy
einen Halt hatten. Dazu durfte Joffre vermuten,
daß die Reihen der Deutschen durch Abgabe von
Truppen an den Osten sehr gelichtet seien.
Die ersten Angriffe waren im Südosten beim
Städtchen Flirey und galten besonders dem
Priesterwald (5./4.). Sie wurden trotz aller Mi߬
erfolge immer erbitterter wieder aufgenommen.
Am 9./4. bedeckten 500 französische Leichen das
Schlachtfeld. — Von hier dehnte sich der Kampf
weiter nach Westen hin aus, da die Franzosen
das äußerst wichtige Fort Römerlager zurück¬
gewinnen wollten. Noch heftiger wurde am 11./4.
der sich auf Troyon stützende Angriff etwas
nördlicher bei Seuzey. Hier blieben 700 fran¬
zösische Leichen lange Zeit unbeerdigt liegen.
An diese Kämpfe reihten sich wieder andere
noch nördlicher bei Maizerey. Am erbittertsten
aber stritt man um die Hohen, die bei Combres
und Les Eparges von Norden nach Süden gehen.
Jedoch auch hier rückten die Deutschen zwischen
dem 24. und 28./4. siegreich vorwärts, machten
u. a. 4000 Gefangene und steigerten damit den
Verlust der Franzosen in dem Maße, daß diese
längere Wochen gebrauchten, um die Lücken
wieder auszufüllen.
Erst in der zweiten Hälfte des Juni nahmen
sie die Vorstöße wieder auf, jetzt aber mit der
leidenschaftlichsten Wildheit und Roheit. Nicht
genug, daß sie jede Beerdigung der Ihrigen
zwischen den Laufgräben ablehnten, benutzten
sie sogar die toten Körper geradezu zu Dämmen.
Durchzudringen vermochten sie aber doch nicht,
wohl aber gingen schließlich die Deutschen
auch bei Combres und Les Eparg®s wieder sieg¬
reich vor und verschafften dabei auch endlich
den Verwesenden in den verlassenen Gräben die
letzte Ruhe.
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Die ursprüngliche Kampflinie.
Die spätere Kampflinie.
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A. Von besonderer Bedeutung und immer größerem Umfange
waren die Durchbruchsversuche zwischen Ypern und Arras.
Hier standen im Norden die Engländer bis La Basste, im Süden die
Franzosen. Bescheiden hatten sich die ersteren von der ganzen,
900 km zählenden Kampffront mit 52 km begnügt, dafür aber um
so mehr in dem Gelände zwischen ihrer Linie und der Küste sich
häuslich eingerichtet, namentlich in Calais und Boulogne, wo sie so
zahlreich waren, daß diese Plätze fast einen englischen Charakter
bekamen.
In umgekehrtem Verhältnis zu der Größe ihrer Aufgabe standen
ihre Erfolge.
B. Am 10./3. hatten sie allerdings bei Neuve Chapelle einen Vor¬
stoß versucht und einige Dorfstraßen gewonnen. Sie kosteten ihnen
aber einen Verlust von 20000 Mann. Seit dem 22./4. jedoch büßten
sie überhaupt nur Gelände ein, da die Deutschen bis Steenstraate
an den Kanal vordrangen und Ypern gegenüber, von Paschendale
bis Hooge, 3 km von Ypern, gelangten. — Geschimpft haben sie
freilich über die „völkerrechtswidrigen Stickgase“ der Deutschen
um so fleißiger.
Später, in der Zeit der „Großen Joffreschen Offensive“, be¬
teiligten sie sich natürlich auch an dem Vorstoße. Es sollte der
„letzte Versuch“ sein, der letzte insofern, als er zum Ziele führen
mußte und sollte. Der Feind, heißt es in dem französischen
Armeebefehl, ist nur einige Divisionen stark, wir sind viermal zahl¬
reicher. Wir verfügen über die stärkste Artillerie, die je auf einem
Schlachtfelde verwendet worden. Unsere Operationen zielen aber
auf einen entscheidenden Sieg, nicht auf einen lokalen Erfolg.
Die erste Armee rückt zunächst auf Don zu. (Weiteres Ziel Lille.)
Keine Rücksicht auf Strapazen, Hunger, Durst und Leiden!
Aber auch in diesen Kämpfen, die in breitester Front ausge-
fochten wurden, um irgendwo doch vielleicht eine größere Öffnung
aufzureißen, waren die Engländer ohne jeden Erfolg. Sie kämpften
mit großer Zähigkeit, so am 9. Mai, indem sie nördlich Fromelles
vorstießen, von den Bayern aber (Kronprinz Rupprecht) mit einem
Verlust von 143 Gefangenen und 1500 Toten zurückgetrieben wurden;
ihre Kampflinie blieb die alte.
Viel leidenschaftlicher und unermüdlicher waren die Angriffe
der Franzosen. Sie galten den Höhen der Loretto-Kapelle und
ihrer südlichen Fortsetzung, um von ihnen aus zunächst in die
tiefer liegenden Orte Carency, Souchez und Neuville zu gelangen.
Da die Franzosen um 4 Korps verstärkt waren (im ganzen waren
7 französische Korps und 3 Divisionen beteiligt) und eine gewaltige
Artillerie besaßen, hatten sie allerdings einigen Erfolg. Carency
wurde genommen, auch Ablain und im wesentlichen die Loretto-
höhe. Um Souchez und seine westlich liegende Zuckerfabrik, um
Neuville und andere Plätze wurde hin und her mit wechselndem
Erfolg gekämpft. Jedenfalls aber vermochten die Franzosen nicht
die östlicher liegenden Höhen, die nach der Scarpe hin abfallen,
einzunehmen. So blieb auch diese furchtbare Schlacht, die sich
in weitester Breite ausdehnte und monatelang dauerte (Mai, Juni
und fast auch den ganzen Juli), im Grunde doch erfolglos. Wohl
machten sie über 40 Angriffe und feuerten allein am 17. Juli
300 000 Granaten, d. h. in 24 Stunden fast so viel, wie die Deutschen
im ganzen Kriege 1870/71 im offenen Felde gebraucht hatten.
(338000 Granaten.) Und doch kein rechtes Ergebnis!
Die Erbitterung der Kämpfenden war größer denn je. Dabei
beschränkte sich der Streit nicht auf das Gebiet der flachen Erde,
nein, auch in den Lüften fanden wirkliche Fliegerkämpfe statt.
Es brachte aber auch dies Ringen kein Übergewicht, da selbst auf
dem Gebiete, in dem die Franzosen besonders zu Hause zu sein
glaubten, die Deutschen sich ihnen mindestens gewachsen erwiesen.
C., Erinnert nicht diese Zähigkeit der Kämpfenden an die Sage,
die von der furchtbaren Schlacht gegen die Hunnen (451) berichtet,
daß auch noch in den Lüften die Geister der Erschlagenen von
ihrer Kampfeswut nicht hätten lassen können?
Der ganze Gewinn der Franzosen aber bestand aus einem
schmalen Geländestreifen, kleiner als derjenige war, den die ver¬
bündeten Engländer bei Ypern verloren. Und dafür die furchtbaren
Menschenopfer! Da die Franzosen darüber keine Mitteilungen
machten, suchte und fand die preußische Heeresleitung die Mittel,
die Zahl zu berechnen. Danach betrug sie, von 7 Korps und
3 Divisionen zusammengerechnet, an Toten, Verwundeten und Ge¬
fangenen nicht weniger als 78 300 Mann.
* Fortsetzung s. Karte 16.