84 IV. Von der Erde und ihren Bewohnern.
bei aller dieser Schnelligkeit, 26 Jahre stiegen müssen, um
von der Sonne auf die Erde zu kommen.
Die Himmelskörper, welche sich, gleich unserer Erde,
um die Sonne bewegen, und von ihr erleuchtet werden,
nennt man mit einem gemeinschaftlichen Namen Plane¬
ten. Es ist gewiß, daß sie unserer Erde ähnlich sind; daß
sie, gleich dieser, Jahreszeiten, und Abwechselung von Tag
und Nacht haben; daß sie, wie die Erde, aus Land und Meer
bestehen, und darum ist auch nicht daran zu zweifeln, daß sie
Bewohner haben. Die übrigen Himmelskörper, welche wir
in zahlloser Menge am Himmel erblikken, scheinen größten-
theils Sonnen zu sein, d. h. solche Körper, welche ihr ei¬
genes Licht haben, unt>, wie unsere Sonne, dunkle HimmelS-
körpcr durch ihre Strahlen erleuchten und erwärmen. Alle
diese feurigen Himmelskörper werden First er ne genannt.
Unsere Sonne ist also auch ein Firstern, und wahrscheinlich
einer der kleinsten. Denn wie wäre eS möglich, daß wir die
übrigen Firstcrne erblikken könnten, da sie doch unbeschreib-
^ch viel weiter von uns entfernt sind, als unsere Sonne,
wenn sie nicht diese an Größe weit überträfen? — Könnet
ihr euch wohl dies Alles vorstellen, ohne über die Herrlichkeit
und Größe des WeltgebäudeS zu erstaunen, ohne die All¬
macht des Schöpfers zu bewundern und zu verehren?
IV.
Won der Erde und ihren Bewohnern.
Daß die Erde sehr groß, aber doch nur ein kleiner Theil
der Welt sei, haben wir schon gehört. WaS für eine Ge¬
stalt die Erde habe, ist schwer auszumachen, weil man nur
einen sehr kleinen Theil der Erde auf ein Mal übersehen
kann, und weil sie uns zu nahe ist. — Aus dem Schatten
eines Körpers kann nran mit ziemlicher Gewißheit erkennen,
ob er rund, breit, oder ekkig und spitzig sei; und wenn der
Schatten eines Körpers von allen Seiten alle Mal, so oft er
sich zeigt, rund erscheint, so ist nicht zu zweifeln, daß auch der
Körper rund sei. Dies ist nun der Fall bei unserer Erde. Ihr
habt wohl schon von Mondfinsternissen gehört? Bei diesen
erblickt man tu der Mondscheibe alle Mal einen runden Schat«