Full text: Ergänzungsheft für die Provinz Brandenburg (Erg.-H., [A, 7])

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Ahnung davon. Am Morgen des 6. September 1813 eröffnete General 
Tanenzien bei Dennewitz mit seinen Landwehrleuten die Schlacht. 
Schon hatte der Kampf die Reihen der Preußen stark gelichtet, als 
General v. Bülow erschien und den linken Flügel der Feinde 
heftig angriff. Bis 3 Uhr waren die Franzosen im Vorteil; schon 
glaubten sie, die Schlacht gewonnen zu haben; da führte General 
von Borstell zur rechten Zeit neue Truppen herbei, durch welche 
deu Feinden eine entschiedene Niederlage beigebracht wurde. Die 
Preußen hatten den herrlichen Sieg mit vielen schweren Opfern 
errungen. Berlin und die Mark waren gerettet. Bülow erhielt 
zum Andenken an diese Schlacht den Namen: Graf Bülow von 
Dennewitz. 
Zu 99. Die Provinz Brandenburg erhalt ihre jetzige 
Gestalt. 
Von Friedrich dem Großen wurde bestimmt, daß Luckenwalde, 
ein Teil des Herzogtums Magdeburg, zu Brandenburg gehören solle. 
Infolge des Tilsiter Friedens 1807 mußte Friedrich Wilhelm III. die 
Altmark an das Königreich Westfalen abtreten. Als sie wieder in 
preußischen Besitz kam, wurde sie der Provinz Sachsen zugelegt. Die 
Niederlausitz, die seit dem siebzehnten Jahrhundert zum Kurfürstentume 
Sachsen gehörte, kam nach dem Wiener Kongreß 1815 unter die Herr¬ 
schaft Preußens. Seit dieser Zeit bildet sie einen Bestandteil der 
Provinz Brandenburg und wird in die Kreise Guben, Kalau, Kottbus, 
Lnckau, Lübben, Soran und Spremberg eingeteilt. Durch diese Ge¬ 
bietsveränderungen erhielt die Provinz Brandenburg die Gestalt, welche 
sie heute noch hat. 
Zu 106. Unsere Eisenbahnen und unsere Schiffahrt. 
1. Die erste Eisenbahn in der Provinz Brandenburg wurde 
zwischen Berlin und Potsdam gebaut und im Jahre 1838 eröffnet. 
Bald darauf erfolgte die Herstellung der Bahnstrecke von Berlin nach 
Frankfurt a. O. Zur Zeit ihrer Eröffnung, int Oktober 1842, verkehrten 
zwischen beiden Orten täglich ein Personen- und ein Güterzug. Die 
Strecke von Frankfurt a. O. nach Breslau wurde 1846 dem Ver¬ 
kehr übergeben. Diesen beiden Bahnlinien folgten bald viele andere. 
Gegenwärtig haben die Eisenbahnen in der Provinz eine Lange von 
über 2500 km. Außer Berlin, von dem zwölf Eisenbahnlinien aus¬ 
gehen, sind Kottbus, Frankfurt a. O., Küstriu, Angermünde und Witten¬ 
berge die bedeutendsten Eisenbahnknotenpunkte. Zu deu wichtigsten 
Eisenbahnstrecken gehören: Berlin-Potsdam-Magdeburg, Berliu-Lehrte, 
Berlin-Hamburg, Berlin-Stralsund (Nordbahn), Berlin-Stettin, Berlin- 
Königsberg i. Pr. (Ostbahn), Berlin-Metz, Berlin-Görlitz und Berlin- 
Dresden, sowie die Niederschlesisch - Märkische, die Märkisch - Posener 
und die Anhaltische Bahn. Außerdem wird unsere Provinz noch von
	        
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