Lrster MWnitt.
Die Griechen.
I. Götter und Helden.
1. Götter und Göttersöhne.
Den Schauplatz der griechischen Geschichte bilden die buchten¬
reichen Küsten des Ägeischen Meeres, besonders die südöstlichen
Gestade der Balkan-Halbinsel und der Westrand Kleinasiens nebst
den unzählbaren Inseln des Archipels. Wogendes Meer, blauer
Himmel, goldener Sonnenschein umflossen das gesegnete Land
mit seinen fruchtbaren Ebenen, seinen schön geformten Gebirgs¬
zügen, und helle Lust zu Arbeit und Genuß beseelte das edle
Volk der Hellenen.
Auch ihre Götter dachten sich die Griechen vorwiegend als
schöne, glückliche Menschen, welche an den Freuden des Opfer-
mahles ihren Anteil nahmen, aber auch an den Schicksalen des
Einzelnen wie der Gemeinden und Völker. Auch sie waren
nicht von Ewigkeit her. Ursprünglich Sinnbilder der in der
Natur und im Menschengeiste waltenden Kräfte, waren sie Ver¬
änderungen unterworfen wie alles Irdische, das sie nur durch
Glanz und ungetrübten Seelensrieden überstrahlten. So stellten
die griechischen Künstler sie dar in säulengetragenen Marmor¬
tempeln, in Hallen und auf Plätzen: im Gemälde, in Marmor
und Erz, in Gold Md Elfenbein; so schilderten sie die Dichter,
namentlich Homer und Hesiod.
Aus der großen, finstern Kluft, dem nranfänglichen Chaos,
entstammen Uranos nnd Ge oder Gaia: der Himmel und
die Erde. Ge gebiert Uranos die Berge und das Meer nnd
den Okeanos, den tiefrauschenden Strom, welcher die Erdscheibe
umfließend in sich selber mündet.
Der jüngste Sprosse dieses Götterpaares, Kronos der
Unerforschliche, beherrschte die Welt. Ihm verkündeten die
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