Austrat - Continent. 165
mit den Marianen, krümmt sich anfangs um den innern
parallel herum, schlägt sich dann aber entschieden nach O.,
gegen Süd - Amerika hin. Die Inseln dieses Gürtels sind
gegen die vorigen alle sehr klein, keine über 230 mzM., bei
weitem die meisten noch nicht 1 DM. groß und meist kreis-
rund. Ihrer Natur nach sind sie entweder hoch und basaltisch-
vulcanisch, oder niedrige Inseln, Flachholme, Bauten der
Korallen, die aus den ausgedehnten Seehochländern des Stillen
Oceans ihr Werk treiben- (S. 17). Man unterscheidet unter
den Koralleninseln vollendete oder ganz fertige (ganz
mit Erde ausgefüllt und trocken gelegt; in der Mitte eine
sumpfige oder noch mit Wasser gefüllte Mulde) und unvoll-
endete (in der Mitte eines mit Erde bedeckten schmäleren
oder schon breiteren Ringes ein Wasserbecken, das öfter mit
dem Meere in Verbindung steht). Korallenriffe und Bran-
düngen umgeben übrigens die meisten australischen Inseln. —
Außer jenen beiden Jnselgürteln giebt es auch noch ganz iso-
lirte Inseln und Inselgruppen.
Der ganze Erdtheil umfaßt in der von uns angenom-
menen Ausdehnung etwa 160,000 lüM.; davon beträgt der
Continent fast 7/sr die Inseln wenig über %. Neu - Seeland
und die südliche Hälfte des Continents ausgenommen, liegt
das Uebr^e in der heißen Zone, aber das Klima ist doch weit
milder, als in der alten Welt und Westindien, eines der
gesundesten und angenehmsten, die man kennt. Außer der
insularischen Lage wirken die regelmäßig das ganze Jahr wehen-
den Passatwinde ein. In Bezug auf Pflanzen- und
Thierwelt steht der merkwürdige Satz fest, daß Continent und
Inseln einen durchaus verschiedenen Charakter
tragen. Auf den letzteren finden sich neben der Pisang-
staude die nährenden Bäume: Kokos-, Sagopalme und
Brotbaum — auch nährende Wurzeln, wie die Iams-
Wurzel. Frische, prächtige Waldungen bilden den Haupt-
schmuck dieser Inseln; sie bergen in ihrem Düster keine reißenden
Thiere oder giftigen Schlangen. Die Armuth der Südsee-
Inseln an einheimischen Sängethieren ist besonders auffallend;
auch die Jnsectenwelt entwickelt nicht eine für den Menschen
peinliche Fülle. Am zahlreichsten sind die Gattungen der Vögel.
Die Pflanzen- und Thierwelt des Continents ist durchaus
eigenthümlich und seltsam; vor allem ist der Austral- Continent
die Hauptheimat der merkwürdigsten Säugechierordnung, der