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1) Die Andamantn, 300 Km (40 M.) vom Delta des Jrawadi; englische Strafeolonie.
2) Die Nikobaren, im S.-O. der vorigen; seit 1869 unter englischer Herrschaft.
3) Die vier großen Sunda-Jnseln:
kl Sumatra, 424,000 [jKm = 7700 nzM., mit etwa 2 Mill. Einw., durch die
Straße von Malaka von der Halbinsel geschieden. — Im S.-O. Palembang, im W.
Benkulen. In der Näbe die zinnreichen Inseln Bangka und Villi ton.
d. Java (Dfchawa), 132,000 aKm (2400 gM), mit fast 18MUI. E., durch die Sunda-
straße von Sumatra getrennt, mit der üppigsten Vegetation.
«surabaya, die jetzt blühendste Stadt, hat 00,000 E. — Batavia, nur noch 00,000 E.
c. Borneo, etwa 748,700 nKm = 13,600 nM., mit 2 (?) ÜJtiH. @. — An der
?t0rdwestküste die englische Insel Labuan.
ä. Celebes oder A^akassar. An der Stelle der ehemaligen Hauptstadt Makassar
das Fort Rotterdam mit der Stadt Vlaardingen.
4) Die kleinen Sunda-Jnseln: Timor (die Osthälste portugiesisch), Floreö, Sum>
bava, Lombok (Vulkan Rindjani über 4236m — 13,000'), und Bali, die westlichste.
3) Die Molukkeu oder Gewnrz-Inseln: Van da, sehr klein aber wichtig als Heimath
des Muskatnußbaumes, Amboina, Ceram, Gilolo, sDschilülo^, Ternate, Tidor u. a.
6) Die Sulu-Inseln, zwischen Borneo und den Philippinen.
7) Die Philippinen, bestehend aus Manila sManillaj oder Luzon, der nördlichsten,
mit der Hauptstadt Manila [460,000 ($.], und Min- (oder Magin-) danao.
B. Ost-Asien.
6. Daß Kaiserthum 3opan.
(402,800 nKm = 7300 oM, mit 33 (?) Mill. (S.j
Dieses Jnselreich, durch das stürmische Japanische Meer von dem Festlande
Asiens getrennt, durch zahlreiche Klippen, Strudel und Sandbänke eingehegt, durch-
aus steil gebirgig, selbst bis zur Schneehöhe, ist der Hauptheerd der großen
Vulkanreihe, die von den Sunda-Jnseln nach Kamtschatka zieht. — Das Klima,
im ganzen oceanisch, ist gesund und wärmer als auf dem gegenüberliegender! Fest¬
lande, da die Ostküste sich der warmen Meeresströmung erfreut, welche eine Fort-
setzung der Nordäquatorialströmung ist. Das Land, gleich einem Garten ange-
baut, reich an Seidenzucht und Thee-Kultur, ernährt ein kräftiges, überaus thätiges
Volk. Nachdem das Jnselreich lange den seefahrenden Nationen verschlossen war,
sind ihnen jetzt fünf Hafen (Uokohama, Hiogo (Koba), Nagasaki, Niigata
und Hakvdate) und die beiden Großstädte Tokio (sonst Bedo) und Asaka
geöffnet, wie denn überhaupt Japan immer selbsttätiger in den Weltverkehr eintritt,
und die abendländische Kultur immer mehr Eingang findet. Die oberste Staats¬
gewalt befindet sich in den Händen des Mikado (der ehemalige Kaiser), dem
sich alle Fürsten des Landes unterworfen haben.
Die Insulaner gehören zu den mongolenartigen Völkern; sie bekennen sich meist
zum Budhaismus und stehen an Kunstfertigkeit den Chinesen nicht nach (von
besonderer Güte sind ihre lackirten Waaren, Porzellane, Metallwaaren, Tischler¬
arbeiten u. s. w.); die wichtigsten Ausfuhrprodukte sind Seide und Thee.
Das eigentliche Japan besteht aus 3 großen Inseln: Nipon, Kiu-siu und
Sikok; zu den abhängigen Inseln, von denen Je so die größte, gehört seit 1872
auch die Liu- kiu-Gruppe. Auf Nipon liegt:
Tokio, d. h. Oststadt (sonst Yedo), mit etwa 700,000 E.; Residenz des Mikado. Eisen-
bahnverbindung mit Aokohama.
Kioto (sonst Miako), mit etwa 400,000 E.
Asaka, gegen 400,000 E., Haupthandelsstadt.
Saporo, neu angelegte Hauptstadt auf der Insel Je so, die reich ist an Silber, Kupfer,
Eisen und Steinkohlen.