§ 18. Asien im allgemeinen. 
91 
2. Im Indischen Ozean: 
Madagaskar war ehemals wahrscheinlich Halbinsel von Afrika, die aber schon Madagaskar, 
sehr frühzeitig von ihm durch Eintauchen der verbindenden Landenge ins Meer vom 
Festland getrennt sein muß; denn der Insel fehlen alle größeren Säugetiere. Der 
hier wie an der Sansibarküste wehende NO.-Monsun bringt im südhemisphärischen 
Sommer Madagaskar den meisten Regen, den jedoch die unfern der glatteren O.-Küste 
hinziehenden hohen Gebirge den Niederungen im SW. entziehen; diese sind daher 
dürre Steppe, das übrige zum Teil üppiges Waldland. Die Howas, ein aus 
SO.-Asien eingedrungenes Malaienvolk, herrschten über die älter einheimischen 
Bantu-Neger; ihre große Hst. im zentralen Hochland 'Tananarivo >tananariwo1 
war der Sitz ihrer zum Christentum übergetretenen Königin. Jetzt ist ganz Mada- 
gaskar französisch. 
Im O. Madagaskars die beiden Zuckerinseln Reunion [reüniong], französisch, Maskarenen. 
Mauritius [maimztus]1, englisch. Diese erzeugt in manchem Jahr mehr Rohr- 
zucker als Brasilien. 
V. Asien. 
. § 18. 
Asien im allgemeinen. 
N.-Ende (Kap Tscheljuskin) 78/104. S.-Ende bei Singapore 1/104. Berings- 
straße (beim Ostkap) 66/L2Q., NW.-Vorsprung Kleinasiens 40/26. Ural längs 60. 
Suez 30/32% , 
Asien ist mit 44 Mill. qkm der größte Erdteil und wie seine Bildung^ 
meisten und höchsten Gebirge vornehmlich in westöstlicher Richtung geschichte. 
ausgedehnt. Es hat noch in den letzten Zeiträumen der Erdgeschichte 
große Veränderungen erfahren. Im tertiären Zeitalter sank sein SO., 
der einzige Teil des heutigen Asien mit tätigen Vulkanen, größtenteils 
ins Meer, so daß sich vom Südchinesischen bis zum Beringsmee.r über 
früherem Laud Meerbusen oder Randmeere bildeten, d. h. große Meer- 
busen, deren Grenze gegen das offene Weltmeer durch Inseln bezeichnet 
wird. Nnr die Höhen blieben als Halbinseln und Inseln überseeisch; 
auf der entgegengesetzten Seite zog sich das Meer von der uralten 
Festlandküste des Kuenlun aus Ostturkistan und der Mongolei nordwärts 
zurück, bis endlich auch die nordwestsibirische Tiefebene meerfrei ge- 
worden war; immer jedoch bedeckte noch von W. her ein anderer Meeres- 
teil Turan bis in die Diluvialzeit2; Reste von ihm hinterblieben als 
1 Englisch: marrischös. — 2 Diluvialzeit ist der frühere Abschnitt des gegen- 
wärtigen oder Quartär-Zeitalters, welches auf das Tertiäralter folgte.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.