Deutsches Reich.
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97 Bahrenfelder Endmoräne bei Altana.
vielseitige Sammlung landschaftsfremder, abgerundeter Gesteine, die als „Blockpackung" in der Moräne stecken. Die
Zwischenräume zwischen den Felsstücken sind, zum Teil auch durch Schmelzwasserslüsse des Gletschers, mit Kies,
Sand und Geschiebelehm ausgefüllt. Die Endmoränen sind die Steinbrüche der des anstehenden Felsgesteines
entbehrenden Tiefebene (s.Bild 97). Sie sind am mächtigsten an den Randländern der Ostsee. Die Bahrenfelder
Endmoräne bildet, teilweise in einer Breite von 5 km, das landschaftlich so schöne, von tief eingeschnittenen,
auf das Elbtal auslaufenden Schluchten durchsetzte, steile, rechte Elbufer von Altona 15 km abwärts.
Die vielen Seen der Baltischen Seenplatte sind teils zu- und abflußlose Grundmoränenseen, mit Wasser
oder durch Vertorfung mit Moor (s. Bild 96) ausgefüllte Vertiefungen in der Moräne, teils Stauseen, die
in Bodenfalten von der Endmoräne abgedämmt sind, teils langgestreckte schmale Rinnen, die von den Schmelz-
wassern des Gletschers ausgewaschen sind und oft steile Ufer haben, teils auch durch Strudel gebildete Kolke.
Der Hauptreiz der „Holsteinischen Schweiz" bei Plön besteht in den vielen Seen (f. Bild 95), die sämt¬
lich der Eiszeit ihren Ursprung verdanken. Damals bestand hier eine Senkung. Diese wurde von ver-
schiedenen Endmoränenzügen durchquert. Die mächtigen Schmelzwasser vor dem Eisrand des zurückweichen-
den Gletschers durchbrachen die älteren Endmoränen und ebneten sie teilweise ein, wodurch der Zusammenhang
zwischen den Seen hergestellt wurde. (Bild 96 und 97 nach Aufnahmen von Dr. R. Struck.)