Vorbemerkungen.
Der vorliegende 4. Teil der Ausgabe für das Königreich Sachsen der
von Seydlitzschen Geographie bildet die Fortsetzung der für die unteren Klassen
der höheren Lehranstalten bearbeiteten Teile 1 bis 3, die einzeln in Heftform
gleichzeitig erschienen sind. Jedoch setzt dieses Buch die Benutzung der drei ersten
Teile in den Unterklassen nicht unbedingt voraus, sondern ist unabhängig
von jenen ausgebaut, kann daher auch überall von den mittleren Klassen
an als Lehrbuch benutzt werden. Es stimmt mit der vor 2 Jahren neu
erschienenen 23. Bearbeitung der Ausgabe B (Kleines Lehrbuch) des Seydlitz
zum weitaus größten Teile überein, gewährt sedoch, als Lehrbuch für das König¬
reich Sachsen, der Behandlung des Königreichs Sachsen einen weit
breiteren Raum im Rahmen der anderen Länder Deutschlands, als es die
Ausgabe B tut.
Die Grundzüge des Buches werden im wesentlichen in den Vorbemerkungen
zur oben erwähnten 23. Bearbeitung dargelegt und seien hier wiederholt:
Von der früheren Bearbeitung hat das ueue Buch die treffliche Übersicht-
liche Gliederung im großen und im kleinen zu übernehmen gesucht, ohne
indes den geographischen Stoff nach Kategorien zu behandeln. Überall wird man
das Streben vorherrschend finden, der natürlichen Gliederung zu ihrem Rechte
zu verhelfen.
Aus der früheren Bearbeitung wurde auch die Wahl verschiedener Schriftarten
übernommen, um Wichtiges von weniger Wichtigem gleich äußerlich zu unterscheiden
und im Bedarfsfalle eine Auswahl des Stoffes zu erleichtern. Im übrigen ist der
Stoff, insbesondere der Gedächtnisstoff so beschränkt worden, daß seine Ver-
arbeitung in der normalen Schulzeit sich unschwer bewerkstelligen lassen dürfte.
Die zusammenhängende Darstellungsform in kurzen, für Schüler leicht zu
übersehenden Sätzen wurde nach Möglichkeit durchzuführen versucht.
Grundsätzlich wurden alle rein geschichtlichen oder kunstgeschichtlichen
Angaben vermieden. Einmal stehen diese Tatsachen mit der Erdkunde oft gar nicht
in innerem Zusammenhange, sodann haben die Schüler in anderen, mit mehr Unter-
richtsstunden bevorzugten Lehrfächern bessere Gelegenheit, solche Kenntnisse sich
anzueignen. So sind z. B. Schlachten nur dann erwähnt, wenn sie an einer geo-
graphisch wichtigen Straße geliefert wurden, gewissermaßen als Beweis für die
Verkehrsbedeutung eines Straßenzuges.
Ebenso berücksichtigt das Buch die geologischen Verhältnisse eines Erd-
ranmes lediglich, soweit sie auf die Gestaltung der Oberfläche, auf die Fruchtbarkeit
des Bodens u. a. Bezug haben. Geologische Tatsachen, die über diese Fragen hinaus-
gehen, sind in der Länderkunde nicht aufgeführt.
Daß die anthropogeographifchen Verhältnisse nach den Forderungen der
Geographentage gebührende Rücksicht gefunden haben, wird hoffentlich um so mehr
Zustimmung finden, als dies in einfacher, leicht verständlicher Weise geschehen ist.
Stark betont wurden die natürlichen Schätze und Hilfsquellen der Länder
und Meere, aber immer in Beziehung gesetzt zu dem Menschen, der sie ausnützt.
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