Full text: H. A. Daniels Leitfaden für den Unterricht in der Geographie

§ 49. Polynesien. 
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II. Neuseeland. 
Die Doppelinsel Neuseeland, an Fläche gleich der Hälfte Deutschlands, 
besteht aus zwei durch die Cook ^kuk^-Straße getrennten Hälften. Auf der Süd-^^^»),'. 
iusel erhebt sich ein gletscherbedecktes Hochgebirge, dessen höchste Erhebung der'^*'^^^ 
Monnt Cook smaunt fuf] mit 3800 mNst. Die kleinere Nordinsel zeigt zahl-^^: 
reiche vulkanische Spuren: kleine Krater, Geysirs und aufsteigende Gase. Das 
Klima ist mild und gleichmäßig, aber kübler als iu Europa in der gleichen Breite. 
Für die Pflanzenwelt sind dichte Bnschwälder und mächtige Farnbäume chural-«^^^^-^ 
teristisch. Die europäischen Getreidearten gedeihen vortrefflich; die Schafzucht/^^^ 
blüht. Wichtig ist auch der Bergbau grv"4/'fcu 
Die malaiischen Eingebornen, ^Vcaöri genannt, sMvorzeiten als kriegs- 
lustige Eroberer von Norden her eingedrungen. Man Zählt ihrer jetzt nur 
noch 50000, dag^u 24 mal soviel Kolonisten, da der Boden bei genügeuder 
Bearbeitung sehr fruchtbar ist, die Schafzucht wie iu Australien gedeiht und 
im Süden Gold gefunden-wird. Die Doppelinsel ist englische Kolonie. Ihre 
Hauptstadt Wellington suellingten^ (70000 Einw.) liegt an der Südspitze der 
Nordinsel, auf dieser auch die Haupthafenstadt Anckland [öftäiib] (45000 Einw.). 
Unter Polynesien (b. h. Vielinselwelt) versteht man die unzähligen, kleinen 
Südseeinseln, die über den Großen Ozean, namentlich zwischen den beiden 
Wendekreisen, östlich von den Philippinen zerstrent sind. Nach ihrer Beschaffen- 
heit unterscheidet man hohe oder vulkanische Inseln und niedere oder Ko- 
ralleninfeln; letztere sind durch die aufbauende Tätigkeit der Korallentierchen 
entstanden und siud gewöhnlich als Atolle (Ringinseln) um ein flaches Meeres¬ 
becken, die Lagune, angeordnet. Das Klima auf diesen Inseln ist milde, sehr 
gleichmäßig und gesund. Die Kokospalme, die Banane, der Brotfruchtbaun^^^^ 
und mehrere Knollengewächse sind die wichtigsten Nahrungspflanzen; jfadf, 
wird auf vielen Inseln auch Baumwolle, Zuckerrohr, Kaffee uud Kakao^^^H^ 
angebaut. ^ 
Die Bewohner, die Polynesier, sind ein schöner und begabter malaiischer 
Menscheuschlag von brauner Körperfarbe, der aber seit der Ankunft der Europäer 
dem Aussterbe« entgegengeht. — Die meisten der polynesischen Inselgruppen 
sind im Besitze europäischer Mächte; diese treiben hauptsächlich Handel mit 
Kopra, dem getrockneten Kern der Kokosnuß, aus dem das zur Seifenbereitung 
verwendete Kokosöl gewonnen wird./ Einige Inseln (Hawaii, Guam, Tahiti, 
Samoa, Fidschi) sind wichtige Häsen für deu Verkehr zwischen Amerika und * 
Australien/^^^^^' Jt 
f Daniel. Ausg. E. ^ /J
	        
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