Full text: Länderkunde Europas: Nord-, Ost- und Südeuropa, Länderkunde von Asien, Zusammenfassungen aus der allgemeinen Erdkunde (Teil 3)

Südeuropa. 29 
der Pyrenäen. So ist die Halbinsel allenthalben vom europäischen Festland- 
rümpfe fast inselartig geschieden. 
Sehr nahe rückt die Halbinsel an Afrika heran (auf 16 km), von dem 
Spanien im Mittelalter seine arabischen Herrscher empfing. Ebenso bedeutsam 
erwies sich die Lage der Halbinsel zwischen zwei Meeren. Sie regte zur Schiff- 
fahrt an, und so wurde von Spanien aus 1492 durch Kolumbus die Neue 
Welt entdeckt und 1498 durch den Portugiesen Vasco da Gama der Seeweg 
nach Indien aufgefunden. Spanien war im Zeitalter der Entdeckungen die erste 
Seemacht Europas. 
Küstengliederung. Die ozeanische Küste verläuft wie die französische 
im ganzen geradlinig und die Mittelmeerküste weist nur flache Einbuchtungen auf, 
deren größte der Golf von Valencia (walensia) ist. Die Küste hat im Weste» 
nnd Osten nur dürstige Gliederung, reichere im Norden und Süden. Nenne einige 
dieser Häfen! 
Aufbau. Ähnlich wie Frankreich weist die Halbinsel ein zentrales 
Plateau auf, eine alte Rumpfmasse aus kristallinen Schiefern und Granit, die 
spanische Meseta (-Tafel) genannt; an das Plateau treten zwei Hochgebirge 
heran: die Pyrenäen im Norden und die Sierra Nevada im Süden. 
Bevölkerung. Der Abstammung nach sind die Bewohner der Halbinsel 
ein romanisches Mischvolk; sie zeigen daher kein einheitliches Gepräge. Reste der 
alten Urbewohner des Landes sind die Basken in den nach ihnen benannten 
Baskischen Provinzen westlich der Pyrenäen. — Die Religion ist durchwegs 
die katholische. 
Staatliche Einteilung. Die Pyrenäenhalbinsel gliedert sich in staat- 
licher Hinsicht in das Königreich Spanien und die Republik Portugal. 
Weitaus den größten Teil der Halbinsel (6/6) nimmt das Königreich Spanien ein. 
Das Königreich Spanien. 
500000 qkm, 20 Mill. Einw., auf 1 qkm 39 (etwas kleiner als das 
Deutsche Reich, aber nicht ganz ^ seiner Bevölkerung). 
I. Die Pyrenäen. 
Die Pyrenäen, ein Kettengebirge wie die Alpen, weisen im mittleren Teile Höhen 
mit Schneefeldern, Gletschern und Hochseen auf; hier erreicht dieMaladetta-Gruppe 
3400 m1). Da auch die Zahl der Pässe gering ist, so folgt daraus, daß die Pyrenäen 
wenig zugänglich sind und die Hauptstraßen zwischen Frankreich und Spanien das 
Gebirge an seinem niedrigeren östlichen und westlichen Ende umgehen. Bei der 
Enge der Täler findet auch wenig Anbau statt; namentlich fehlt das die 
Alpen so sehr ^ kennzeichnende Sennenleben. Durch seine Unwegsamkeit wird 
endlich das Gebirge auch zu einer Länder- und Völkerscheide. Die Pyrenäen 
sind ein mauerartig aussteigendes Kettengebirge von geringer Zugänglichkeit. 
i) Malad etta, die Verfluchte, weil kahl und unzugänglich. Vgl. die Watzmannsage. 
Fi sch er <G ei st b e ck, Erdk. f. Höh. Mädchenschulen. AuSg. C. Hl. Teil. 8. Aufl. Z
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.