Full text: Deutsche Schulgeographie

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Berge, im S. durch die hohen Bergstöcke des Öta, Parnaß (parnüß) 
(Sitz Apollos und der Musen, Orakel von Delphi) und Helikon vom 
Meere getrennt werden. Die Bergzüge Kithäron und Parnes trennen 
Attila von Böotien, auf den übrigen Seiten begrenzt es das Meer. 
Aus der Ebene erheben sich die drei Berggruppen: das marmorreiche 
Pentelikon (pentclikon), der honigreiche Hymettos und das silber¬ 
reiche Laurion; um einen isolierten Felsen, der einst die Akropolis 
trug, breitet sich die Hauptstadt Griechenlands, Athen, aus; ihre Hafen- 
stadt ist Piräus (pirä-us). In Athen entfaltete sich im Altertum die 
griechische Kunst und Literatur zur höchsten Blüte, und durch seine Uni- 
versität ist es auch jetzt wieder der geistige Mittelpunkt des Landes. 
Der Peloponnes^) ist ebenfalls Bergland. Vom arkadischen 
Hochlande gehen nach S. und O. Bergzüge aus, zwischen denen das 
Meer tief in das Land eindringt und dadurch eine zackige Gestaltung 
hervorruft. Das höchste dieser Gebirge ist der Taygetos (bis 2400 m), 
der sich trotz seiner südlichen Lage jeden Winter mit einem Schneemantel 
umhüllt. Die berühmten Städte des Altertums: Korinth, Argos und 
Sparta am Eurotas haben ihre Bedeutung verloren. Der Haupthafen 
ist jetzt Patras (paträs) am Golfe gleichen Namens, der Mittel- 
Punkt des Handels mit Korinthen, die vorzugsweise im nördlichen und 
nordwestlichen Peloponnes kultiviert werden. Das Trümmerfeld von 
Olympia, wo einst die berühmten Spiele gefeiert wurden, ist mit 
Unterstützung der deutschen Regierung wieder aufgedeckt. 
Die größte griechische Insel im Ägäischen Meere ist Euvöa, durch 
den schmalen Euripus vom Festlande getrennt. Als Fortsetzungen 
von Euböa, Attika und der Halbinsel Argolis verlaufen nach SO. die 
Jnfelreihen der Khkladen, von einem außerordentlich seetüchtigen Volke 
bewohnt. Der Schiffsverkehr konzentriert sich jetzt in Hermupolis 
(ermüpolis) auf Syra, das fast genau in der Mitte des Ägäischen 
Meeres liegt. Santorin (santorin) ist einer der vier noch tätigen 
Vulkane Europas. Im S. wird das Ägäische Meer von Kreta, der 
fünftgrößten Insel des Mittelländischen Meeres, abgeschlossen. Dieses 
südlichste Land Europas wird in seiner Längsrichtung von einer Gebirgs- 
kette durchzogen und kehrt Europa seine buchtenreiche Küste zu. Dem 
Namen nach gehört es zur Türkei, hat aber eine selbständige Ver- 
waltung. 
Die an der Westküste liegenden Jonischen Inseln übertreffen die 
Kykladen an Größe und Fruchtbarkeit. Die wichtigste, Korfu (korfü), 
liegt weit im N. an der albanesischen Küste; Leukas, Kephalonia 
i) Von den Italienern Mores,, d. h. Land der Maulbeerbäume, genannt.
	        
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