Der Luftkreis. §. 3.
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kreise begrenzen die Regionen um den Nordpol oder Südpol,
oder die kalten Zonen (eine nördliche und eine südliche).
Zwischen den Wendekreisen und den Polarkreisen liegen die
beiden gemäßigten Zonen (eine nördliche und eiue .südliche).
Nach den Parallelkreisen rechnet man die geographische Breite
(nördliche oder südliche) oder die Entfernung eines Ortes_ von
dem Aeqnator nach den Polen hin; die geographische Länge
(östliche und westliche) ist die Entfernung eines Ortes vom Oten
Meridian. Der Ote Meridian wird von den deutschen Geographen
durchs Meer zwischen den canarischen Inseln Tenerise und Ferro
(dem westlichsten Punkte der alten Welt), von den Franzosen über
die Pariser Sternwarte (20° östlich von Ferro) gezogen. Er
(wie jeder Meridian) theilt die Erde in eine östliche und in eine
westliche Halbkugel (Hemisphäre). In der Regel zählt man die
Grade der Länge vom 0telt Meridian ab nach Osten.
8. 3. Bestandtheile der Erde.
Zweierlei Hüllen umgeben den starren Kern des Erdkörpers:
Luft und Wasser. Der Lustkreis umgibt das Ganze, das
Wasser bildet deu größten Theil (fast %) der Erdoberfläche,
das seste Land den übrigen sichtbaren oder den kleinsten Theil
(V4) der Erdoberfläche.
1. Der Lustkreis füllt alle Theile der Erdkugel aus, welche
die beiden anderen Bestandtheile nicht einnehmen. Sein unterer,
dem Wasser oder dem festen Lande zugekehrter, Theil heißt der
Dunstkreis oder die Atmosphäre.
Die Atmosphäre ist der Schauplatz der sogenannten Meteore oder
Lufterscheinungen, deren man (abgesehen von der Wärme und den Win-
den) dreierlei unterscheidet:
a. wässerige oder solche Erscheinungen im Luftkreise, welche durch Ver-
dunstung des die Oberfläche der Erde bedeckenden Wassers entstehen, als: Thau
und Reif, Nebel und Wolken, Regen, Schnee und Hagel;
d. elektrische, in Folge der in der Atmosphäre angehäuften Eleklricität,
wie Gewitter, das Nordlicht;
«.optische, in Folge der Brechung der Lichtstrahlen, wie Regenbogen,
Höfe (helle, zuweilen farbige Ringe um Sonne und Mond), Nebensonnen und
Nebemuoude, Morgcnrothe und Abendröthe, Dämmerungslicht.
Durch Störung des Gleichgewichtes der Atmosphäre vermöge der
Wärmeunterschiede in verschiedenen Gegenden entstehen die Beweguugen
der Luft, welche wir Winde nennen. Die Lnft wird nämlich durch
Erwärmung leichter und geht dann in die Höhe, ihr drängt sich die
kältere von unten nach.
Die Winde werden mit besonderen Namen bezeichnet:
1) nach ihrer Richtung (Nord, West, Süd, Ost);
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