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um diesen gewaltigen Aufschwung hervorzubringen. Neben den schon
genannten Erzeugnissen finden wir Baumwolle in immer steigender
Menge.
Zwei regelmäßige Ocean-Dampfer-Linien, jede monatlich einmal
verkehrend, gehen von Havre und Liverpool nach Parä an der Amazonas-
Mündung, um von dort die Maaren auf den europäischen Markt zu
holen. Eine dritte Linie fährt von jener aufblühenden Hafenstadt nach
New-Pork. Die Dampferflotte auf dem Amazonas selbst ist seit 1867
verdoppelt worden. Unterstützt durch einen Zuschuß Brasiliens von
jährlich 500,000 Thlrn., führt die Gesellschaft folgende regelmäßige
Fahrten aus: 1) von Parä nach Manaös an der Mündung des Rio
Negro alle vierzehn Tage; 2) von Manaös nach Loreto an der
peruanischen Grenze monatlich einmal; 3) von Parä nach Cametä am
Tocantms alle vierzehn Tage. Die Provinz Parä, welche das aller¬
größte Interesse an diesen Dampferfahrten hat, zahlt einen anderweitigen
Zuschuß von 00,000 Thlrn. jährlich für fünfmonatliche Fahrten nach
Chaves und Soure an der Amazonas-Mündung, nach Jtacuan, Obidos
und Jtaitaba. Obgleich Parä der Haupthandelsplatz für den Amazonen¬
strom ist, hat die Dampfergesellschaft doch Manaos an der Rio-Negro-
Mündung zum Centrum ihrer Unternehmungen gemacht, und hier er¬
heben sich in dem ehemaligen Barra die Etablissements und Arsenale
der Compagnie, wogt ein kräftiges Handelsleben, nimmt selbst die weiße
Bevölkerung zu. Als Mallace im Jahr 1849 hier sich aufhielt, lebte
in der Stadt „keine einzige Person von reinem europäischen Blut." Die
Reise von Parä bis hierher dauerte in der Regenzeit zwei bis drei
Monate, und die Bedürfnisse des civilisirten Lebens waren oft gar nicht
zu erlangen. Die Kaufleute, lauter Mischlinge, saßen in schmutzigen
Läden in Hemdärmeln und Pantoffeln. Jetzt stehen dort glänzende
Waarenläden, und der speculative 2)ankee oder Engländer schreitet zwischen
den Ballen umher und berechnet den Gewinn, welchen sie in Liverpool
oder New-Jork abwerfen werden. Noch mehr gehoben hat sich Parä,
das jetzt eine Stadt von mehr als 70,000 Einwohnern ist. Die Zoll¬
einnahmen daselbst betrugen im Jahr 1852 etwa 820,000 Thlr., im
Jahr 1871 aber schon 5 Mill. Thlr. Dort strömt die Bevölkerung in
echt amerikanischer Weise zu, und das Sprichwort „Quem vai para
Pará para“ (wer nach Parä geht, bleibt dort) bewährt sich vollkommen.
Officiell heißt Parä übrigens Santa Maria de Belem.
Die ursprünglich brasilische Dampfergesellschaft ist nun, um mit
größerem Capital auch Größeres unternehmen zu können, in englischen
Besitz übergegangen; sie heißt jetzt „Amazon Steam Navigation Company"
und läßt gegenwärtig auf dem Mersey zehn neue Dampfer von 367 — 751
Tonnen Gehalt bauen. Die Einnahmen der Gesellschaft, welche im
Jahr 1857 — von den Subsidien abgesehen — erst 120,000 Thlr.
betrugen, waren im Jahr 1870 schon auf 580,000 Thlr. gestiegen.