Full text: Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau (Erg.)

Ortskunde, 
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Nenndorf, Bad mit Schwefelquellen. Rodenberg, Geburtsort des Dichters 
Julius Rodenberg. Sachsenhagen, nördlichste Stadt der Provinz. 
d. Der Regierungsbezirk Wiesbaden. 
1. Der Stadtkreis Wiesbaden. Wiesbaden am Südwestabhange 
des Taunus, im Talkessel des Salzbaches, infolge der geschützten Lage sehr 
mildes Klima, von Obstgärten und Rebenhügeln umgeben, mit Ausnahme 
einiger älterer Teile regelmüßig gebaut, eine sehr schöne Stadt, Hauptstadt 
des Regierungsbezirks Wiesbaden, bis 1866 des Herzogtums Nassau, 
100 953 Einwohner (1802: 1000 Eiuw.), weltberühmte Kurstadt, 29 warme 
Quellen, darunter der Kochbrunnen (70° C), war schon den alten Römern 
als Badeort bekannt. Hauptgebäude: Schloß, Museum mit einer Gemälde- 
sammluug, Theater, Kursaal mit Park, Rathaus, Denkmäler Kaiser Wil- 
Helms I., Friedrichs III., Fürst Bismarcks u. a., Regierung, Konsistorium, 
Landgericht, Blindenanstalt, Garnison. Auf halber Höhe des Neroberges 
die russisch-griechische Grabkapelle der Herzogin Elisabeth. Eine Zahnradbahn 
führt auf die Höhe des Neroberges, weite Rundschau. (Bilder S. 43/44.) 
2. Landkreis Wiesbaden. Biebrich-Mosbach am Rhein, 18962 
Einwohner, schönes Schloß, herrlicher Park, Hafen, Garnison, Unteroffizier- 
schule, viel Industrie. Schiersteiu, Hasen, Fabriken. Hochheim auf 
einem mit Reben bepflanzten Hügel, eine Stunde vom Rhein. Weilbach, 
Schwefelbad. 
3. Stadtkreis Frankfurt a. M. Frankfurt a. M., 334978 Ein- 
wohner, viele Israeliten, iu fruchtbarer, von fernen Gebirgen nmkränzter 
Ebene am rechten Ufer des schiffbaren Mains, am rechten Ufer auch die 
Vorstädte Bockenheim und Bornheim mit bedeutenden Fabriken; am linken 
Ufer liegt Sachsenhausen, mit Frankfurt durch fünf Brücken verbunden 
(große Gärtnereien, Äpfelweinkeltereien und Äpfelweinwirtschaften). Rings 
um die Stadt prächtige Promenaden. Lebhafter Handel, besonders Geld- 
geschäst. Knotenpunkt im südwestdeutschen Eisenbahnnetz, großartiger Bahnhof 
(siehe Bild!), Hafen und Ausladeplatz für die Rheinschiffe (Kohlen und Ge- 
treide). Frankfurt hat eine außerordentlich wichtige Lage, es verbindet Süd- 
mit Nord- und West- mit Ostdeutschland. Denkmäler von Gutenberg, Goethe, 
Schiller, Kaiser Wilhelm I. u. a. (Goethes Geburtshaus am Hirsch- 
graben). Schauspielhaus, Opernhaus, Börse, Römer (Rathaus der alten 
Reichs- und Wahlstadt, Kaisersaal mit den Bildern der deutschen Kaiser), 
Jnstitia-Brunnen (spendete roten und weißen Wein bei der Krönnng der 
Kaiser), Dom iKaiserkrönung), Paulskirche (Deutsches Parlament 1848). 
Die alte Mainbrücke mit dem Standbild Karls des Großen. 
Hessendenkmal *). Berühmte Sammlungen: Senckenbergisches naturhistorisches 
Museum, Städelsches Kunstinstitut, das historische Museum (Goldene Bulle), 
das Bethmaunsche Museum (Ariadne von Dannecker). Taubstummeuerziehungs- 
anstatt, Blindenanstalt, Lehrerinnenseminar, Kunstgewerbeschule. Garnison. 
Generalkommando des 18. Armeekorps. Oberlandesgericht und Landgericht. 
Zoologischer Garten, Palmengarten. Friedensschluß am 10. Mai 1871 zwischen 
Frankreich und Deutschland. (Bilder S. 35, 36, 37.) 
4. Landkreis Frankfurt. Rödelheim a. d. Nidda, bis 1866 darm- 
städtisch. 
1) Das Hessendenkmal in Frankfurt a. M. H. H. S. 53. 
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