Ortschaftskunde. 2b
Rolandssäule aus Sandstein. Besuchtes Sol- und Moorbad. Bedeutender Vieh-
und Kornhandel. Aussuhrschlachterei und Meierei. Wattenfabrik. Gerberei und Leim-
siederei. Ziegeleien.
Außerdem sind zu erwähnen die Kirchdörfer Kaltenkirchen, mit Altona durch
eine Sekundärbahn verbunden, 1011 E., und Bornhöved (vergl. Kap. V, 51), 819 E.
3. Kreis Pinneberg.
Pinneberg, an der l. Seite der Pinnau, am N.-Rande eines nament¬
lich wegen seines Unterholzes sehr beliebten Waldes und zugleich an der
Eisenbahn Altona-Kiel gelegen, 3699 E.
Im Sommer wegen des schönen Gehölzes viel von Fremden aufgesucht, besonders
von Hamburgern und Altonaern. In kirchlicher Beziehung gehörte die Stadt früher zu
dem nahe gelegenen Dorfe Rellingen, jetzt (seit 1890) hat sie zwar einen eigenen Geist-
lichen, aber keine Kirche. Union-Eisenwerk (mehrere 100 Arbeiter), Eisengießerei, Ma-
schinensabrik, Dampfkesselfabrik, Posamentierfabrik, Haartuchfabrik, Dampffärberei u. f. w.
Die Schiffahrt auf der Pinnau beschränkt sich hauptsächlich auf Baustein- und Dung-
mittelfrachten. Eisen-, Blech- und Posamentierwaren die Hanpthaudelsartikel.
Elmshorn, an der Krückau, an der Eisenbahn Altona-Kiel sowie
Altona-Wamdrup gelegen und zugleich Ausgangspunkt der großen Marschbahn
Elmshorn-Glückstadt-Hvidding, 9752 E.
Der neue Friedhof mit seinen parkartigen Anlagen ist eine Zierde der Stadt.
Gegen 50 Gerbereien und zahlreiche Schuhwarenwerkstätten, unter denen einige 50 und
mehr Arbeiter beschäftigen, mehrere Grützmachereien und Mälzereien, Brauereien und
viele andere Fabrikanlagen. Lebhafter Ko.rnhandel. Zunahme der Schiffahrt auf der
Krückau (Schleppdampffchiffahrts-Gesellschaft). 2 Schiffswerften. Genossenschaftsmeierei.
Ütersen, an der Pinnau, w.n.w. von Pinneberg, durch eine Pferde-
bahn mit der Eisenbahn Altona-Kiel verbunden, 5323 E.
Das alte Kloster ist jetzt ein adeliges Fräuleinstift. Portlands-Cementfabrik. Um-
fangreicher Klein-Gewerbebetrieb. Lehrerseminar.
Wedel, an der gleichnamigen Au nahe der Elbe und wie Elmshorn
und Ütersen zwischen Geest und Marsch gelegen, 1931 E.
Rolandssäule. Ziegelei.
Barmstedt, o.n.ö. von Elmshorn, an der Krückau, 2940 E.
Bekannt durch seine Schuhwaren. Präparandenanstalt.
Blankenese, auf dem von Hamburg elbabwärts streichenden Höhenzuge malerisch
gelegen, 4122 E. Beliebter Ausflugsort der nahen Großstädte Hamburg und Altona;
mit letzterer Stadt verbindet die durch prächtige Villen und Parkanlagen geschmückte,
weit bekannte „Flottbeker Chaussee" (mit herrlichen Ausblicken nach der Elbe). Der Süll-
berg wird sehr besucht. Außer 2 größeren Dampfschiffen und 26 Seglern, die alle Meere
und Gewässer befahren, besitzt Blankenese 81 Hochseefischerfahrzeuge. Haupterwerbs-
thätigkeit:.Seeschiffahrt und Hochseefischerei.
Stellingen-Langenselde, im N. von Altona, 4173 E., Gerberei, Ziegeleien,
Bleichereien. Butterhandel.
Lokstedt, nahe bei Stellingen, 2673 E., Gärtnereien. Villen der Hamburger
Kaufleute. Elektrische Straßenbeleuchtung. Außerdem sind zu erwähnen die Dörfer
Eidelstedt, zwischen Altona und Pinneberg, 1363 E., mit einer großen Ausfuhr-
brauerei, einer Glashütte und Gärtnereien, Kle in-Flottbek mit der Tenfelsbrücker
Brauerei und Nienstedten mit der Elbschloßbrauerei, beide an der Flottbeker Chaussee.
4. Der Stadtkreis Altona umfaßt nur die Stadt Altona.
Altona, anmutig auf und an dem unterelbischen Höhenzuge Holsteins