Full text: Praxis des heimatkundlichen Unterrichts

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45. Bemerkungen zur Heimatqeschichte. 
Die Geschichte der Heimat soll und kann nicht Stoff des 3. Schul- 
jahres sein. Das schließt aber nicht aus, daß leichtverständliche und in 
kindlicher Weise dargestellte Begebenheiten aus der Vergangenheit der 
Vaterstadt schon jetzt den Kindern gelegentlich mitgeteilt werden. Der 
Lehrer strebe danach, eine möglichst genaue Kenntnis der Heimatgeschichte 
zu erlangen, damit er selbst ein klares Bild ihrer Entwicklung bekommt 
und mit allen Verhältnissen der Heimat vertraut ist. Ist dies der Fall, 
dann kann er auf der Oberstufe aus der Fülle schöpfen und bei den ein- 
zelnen Gebieten der vaterländischen Geschichte an den etwa vorhandenen 
Stoffen der Heimatgeschichte den Schülern ein lebensvolles, sinnliches 
Bild darbieten oder sie zur Anknüpfung, Erläuterung und Belebung be- 
nutzen. So behaudeln wir im Geschichtsunterricht in der Oberstufe: Die 
Entstehung der Stadt Gütersloh. Die mittelalterlichen Rechtsverhältnisse 
Güterslohs. Wie Gütersloh im Mittelalter aussah. Die Einführung der 
Reformation in Gütersloh. Die Streitigkeiten zwischen den Protestanten 
uud Katholiken nach der Einführung der Reformation in unsrer Stadt. 
Welche Leiden hatte Gütersloh im Dreißigjährigen Kriege zu erdulden? 
Gütersloh während des Siebenjährigen Krieges. Gütersloh in der 
Franzosenzeit. Die Entwicklung unsrer Stadt im 19. Jahrhundert. Durch 
die anschauliche, an heimatlichen Beispielen reiche Darstellung der ge- 
nannten Ereignisse verwächst das Kind noch inniger mit seinem Heimat- 
boden. Vor seinem geistigen Auge entrollen sich nicht nur klare, packeude 
Bilder der Vergangenheit der Vaterstadt, sondern auch des Vaterlandes; 
denn wie der Heimatort unter den Drangsalen des Dreißigjährigen und 
Siebenjährigen Krieges, unter deu Bedrückungen uud Nöten der Franzosen- 
Herrschaft während der Jahre 1806 bis 1813 zu leideu hatte, so auch unser 
Vaterland. Je nach den örtlichen Verhältnissen werden natürlich die 
Stoffe der Heimatgeschichte verschieden sein. Sie sind au deu entsprechenden 
Stelleu dem Stoffplan der vaterländischen Geschichte einzufügen. 
Literatur: Eickhoff: Die Geschichte der Stadt Gütersloh. 
46. Das heimatkundliche Schülerheft. 
Bei deu einzelnen Stosseinheiten ist angegeben, welche Arbeiten die 
Schüfer anfertigen sollen. Formen, Zeichnen, Niederschriften und 
Sammeln kommen in Betracht. Vom Formen in Sand, Ton oder 
Plastilin sprachen wir an andrer Stelle. Für das Zeichnen und die Nieder- 
schriften haben die Schüler ein besonderes Heft. Zweckmäßig ist es, wenn 
das Schülerheft alle Arbeiten aufnimmt, die die Schüler im heimatkundlichen 
Unterricht verrichten. Dazu muß es Papier zum Zeichnen und zum 
Niederschreiben enthalten. Während das Schreibpapier liniert ist, ist es 
vorteilhaft, das Zeichenpapier zur Hälfte quadratisch liniert, zur Hälfte 
unliniert zu nehmen. Das quadratisch linierte Papier dient zum Ein- 
zeichnen der Himmelsgegenden, der Windrose, der Grundrisse des Schul- 
zimmers, der Schule, des Schulgrundstücks, der Skizzen der einzelnen
	        
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