Napoleons fernere Eroberungen.
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Wusfische Eroberungen. (1808—1812.) ZZernadotte Kronprinz von Schweden.
(1810.)
§ 48. Alexander I. hatte unterdessen die zu Erfurt gegebene Ein-
willigung zu Eroberungskriegen gegen Schweden und die otto-
manische Pforte nach Möglichkeit benützt. König von Schweden war
Gustav IV., ein erbitterter Feind Napoleons, den er 1807 im Bunde
mit Preußen und Rußland bekämpft, aber damit Stralsund und Rügen
verloren hatte. Jetzt erließ Alexander I. an ihn die Aufforderung, den
Engländern die schwedischen Häfen zu verschließen, und als Gustav es
rundweg verweigerte, wurde er mit Krieg überzogen. Einzelne schwe-
bische Abteilungen schlugen sich in Finnland heldenmütig gegen die rus-
sische Übermacht, allein Verrat und Meuterei, von schwedischen Ober-
Offizieren begangen und angestiftet, vereitelten jeden Erfolg; überlieferte
doch der Admiral Graf von Kronstedt sogar die unüberwindliche Festung
Sweaborg für 1 Million Rubel an die Ruffen! Gustav IV. wollte
von einem Friedensschlüsse nichts wissen, obwohl er von der Kriegs-
führung nichts verstand, und wurde am 13. März 1808 durch eine
unblutige Adelsrevolution gestürzt und mit seiner Familie ver-
trieben. Sein kinderloser Oheim ließ sich als Karl XIII. von dem
Reichstage die Königswürde übertragen und trat Finnland und Ost-
bothuien bis an die Tornea samt den Alandsinseln an Rußland ab.
Als der von ihm adoptierte Prinz August von Holstein-Augusteu-
bürg (im Mai 1810) starb, adoptierte Karl XIII. aus den Antrag des
Reichstags den franzosischen Marsch all Bernad otte als Kronprinzen,
der den Namen Karl Johann XIV. und die (lutherische) Landes-
religio« annahm, aber keineswegs den französischen Interessen diente,
sondern sich insgeheim schon 1812 mit England und Rußland verbündete.
Von 1809 bis 1812 bekriegte Alexander I. die Türken ohne be¬
sonderes Glück, denn die Russen waren nicht einmal imstande, Silistria
und bie anberen Festungen an der Donau zu erobern; als aber Ale-
xanber I. sich Englanb zuwanbte, vermittelte bieses ben Frieden von
Bukarest (28. Mai 1812), in welchem bie Pforte bas Gebiet zwischen
Dniestr unb Pruth (Bessarabieu) abtrat, so baß bie russische Grenze an
bie Münbnngen ber Donau vorrückte.
Der russische Aekdzug. (1812.)
§ 49. Durch ben von Napoleon verlangten Abbruch bes Verkehrs
mit Englanb war ber wichtigste Teil ber russischen Ausfuhr (Getreibe,
Hanf, Talg, Häute, Holz) brach gelegt, woburch die Grundbesitzer (der
Ad'el) schweren Nachteil erlitten und sehr mißstimmt wurden; am meisten