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Steilabdachung ist sie von braunem Jura (Dogger) eingefaßt, dem
wieder schwarzer Jura (Lias) vorgelagert ist. Auf der Nordwestseite
des Gebirges lassen sich diese Schichten besonders deutlich erkennen. Der
weiße Jura widersteht stark den zermürbenden Kräften; darans erklären
sich die gut erhaltenen Steilabfälle nach Norden. Der Jura ist stark
zerklüftet. Die größeren Flüsse, wie Donau, Wörnitz, Altmühl
durchbrechen ihn. Die kleineren, wie Pegnitz und Wiesent, entstehen
oft hart an dem einen Rande, durchströmen das Gebirge dann in tiefen
Tälern und treten an der andern Seite aus demselben heraus. Als
Wasserscheide zwischen Rhein und Donau kann daher dieses Gebirge
kaum gelten, höchstens in seinem steilsten Teile, der Rauhen Alb.
Abb. 39. Die Rauhe Alb. (Das Ermstal bei Urach.)
Der Schwäbische Jura hat eine durchschnittliche Höhe von etwa
700 m. Im Südwesten, wo er eigentlichen Gebirgscharakter
Zeigt, finden sich Erhebungen bis zu 1000 m Höhe. Sein Abfall
zum Neckar ist schroff. Vom Schwäbischen Stufenlande gesehen,
erscheint er in einzelnen Teilen mauerartig steil. (Abb. 39.) Auf der
Südostseite, gegen die Donau hin, verslacht sich das Gebirge all-
mählich. Es überragt die Süddeutsche Hochebene nur wenig. Von hier
aus gesehen, erscheint die Schwäbische Jura nicht als ein Gebirge. Aber
sowohl auf der steileren Nordwestabdachung als auch auf der zum
Donautale langsam übergehenden Südostabdachung finden sich zahlreiche,
tiefe Quertüler, und die Wasseradern, welche diese durchlaufen, er-
höhen den Reiz der Landschaft.