Full text: Geographie für Bayerische Mittelschulen

Grenzen — Nordbayern.. 47 
Walchen beginnt, welche aus dem tirolischen Achensee in die Isar 
fließt. Der starr emporgerichtete Hauptkamm dieses schroffen Kalk- 
gebirges besitzt in seinen Gipfeln eine durchschnittliche Höhe von 
2400 ili (seine höchste Erhebung fast 2550 m). Jenseit des freundlichen 
Jsarthales bei Mittenwald folgt dann das noch höhere und zum teil 
nahezu ebenso schroff und großartig emporstarrende Wetterstein- 
gebirge^). Im 0 hat es als höchsten Gipfel die Wetterstein- 
spitze; sein w Ende bildet die Masse des höchsten Berges von 
Bayern, die Zugspitze, fast 3000 m hoch. Von ihrem obersten 
Rande geht es jäh herab an dem abflußlosen Eibsee vorüber zur 
schmalen Flußfurche der Loisach. 
w von der Loisach verläuft dann die Grenze über verschiedene 
Erhebungen und kleine Thäler des Ampergebirges zum westlichen 
Lechknie bei Füssen. Das Lechthal ist an dieser Stelle eingeengt, 
noch 790 m hoch gelegen. Zur linken beginnen die Algäuer Alpen, Algäuer 
deren Berge weniger schroffe Formen haben, als die Grenzrücken sut,m" 
der Bayerischen Alpen. Mitten zwischen Lech und Jller macht die 
Landesgrenze wiederum eine starke Ausbiegung, so daß die Jller 
bis zum Beginne ihrer Quellbäche -zu Bayern gehört. Dadurch 
kommen wir nicht nur über den Hochvogel (2590 m), sondern auch 
über die Mädele-Gabel (2650 m), von welcher der ö Quellbach 
der Jller enteilt. Dann geht es nach N und nach W zu der 
Bucht des 540 qkm großen Bodeusee. In dem großen und 
wichtigen Bodenseebecken, an welchem 4 Staaten Anteil haben, 
kommt man bis zu 390 m hernieder. 
d. Die Westgrenze Südbayerns ist vom See aus zuerst a. West- 
mehr ö gezogeu, bewegt sich über die Vorberge der Algäuer Alpen 
auch noch eine Strecke n und erreicht dann erst die Jller. Längs 
dieser, welche für ihre Hochwasserzeiteu mannigfache Verzweigungen 
und daher eiue breite Thalsohle sich geschaffen, geht es zur Donau, 
an welcher Südbayern endet. 
N o r d b a y e r n. 
a. Auf der n Donauseite gegenüber der Jllermündnng beugt Zwilchen 
die Landesgrenze zunächst dem herantretenden Schwäbischen Jura 
ostwärts aus uud überschreitet dieses Plateaugebirge erst nahe seinem Unter- 
Ostabhang, wo es den Namen Haerdtseld trägt. Hieraus wird man °m' 
n durch die weite und tiese Einsenkung des Rieses geführt, dabei 
*) Es besteht allerdings aus drei in gleicher Richtung verlaufenden 
Rücken, deren längster und höchster der südlichste ist; ihn trennt die Part nach, 
aus dem Zugspitzgletscher entstanden, von dem mittleren Zuge; diesen aber 
das Höllenthal von dem nördlichsten und kürzesten Kamme, dem Waxenstein. 
In der Felsmasse der Zugspitze laufen alle 3 zusammen.
	        
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