Gewässer und Bodengestalt Südbayerns. —. Nordbayern. 53
Sie hat ihre Quelle noch in Bayern bei jener ostwestlichen Qnersnrche
der Algäner Alpen, welche von der oberen Jller zur Tiroler Strecke
des Lech führt. Dieser entspringt s-w des mittleren Quellbaches
der Jller in den Voralberger Alpen, 1866 m hoch. Beide Flüsse
sind n der Grenze von den sanfter geformten und mit Gras oder
Wald bewachsenen Vorbergen der Algäuer Alpen, meist 800—950 m
hoch, begleitet. Dies setzt sich w auch in das Gebiet der Jller fort,
w des Lechknies bei Füssen erhebt sich am Thalrand der Jller
als letzter hoher Gipfel mit berühmter Rundsicht der Grünten
(1740 m). n erstreckt sich dann das Alpenvorland ungefähr bis zum
48. Grade.
Die sich daran schließende sogenannte Schwäbische Hochebene „Schwöb,
ist ziemlich einförmig in schmale lange Streifen zerlegt durch die ebene."
kleinen Flüsse Schmutter, Zusam, Miudel, Günz, Roth und
ihre Nebengewässer. Die beiden ersten kommen in die Donau ö des
großen Donauriedes, die andern haben ein kleineres Ried gegen-
über an der Nordseite des Hauptflusses.
Nach dem allen neigt sich die Bodengestalt Südbayerns von 3 nach Zusam-
NON sozusagen zonenweise. 1. Die Grenza-lpenzüge bilden im ganzen auch den
mächtigen obersten Rand. 2. Dann folgt das alpine Hochland bis ungefähr
zum Breitengrad von Salzburg, aber im W beträchtlich überschritten (900
bis 1000 m). 3. Nur hier und an der Mangfall schließt sich Alpenvorland
an, 7—850 m hoch. Der mehr n-ö gerichteten Gesamtneigung gemäß zeigt
sich hierauf nur westlich des Inn eine weitere Übergangsstufe, deren Grenzlinie
etwa mit derjenigen durch das Nordende des Ammersee zusammenfällt (6 bis
700 m). 4. Den größten Raum erfüllt dann das Gebiet, welches durch die
zahlreichen Flußläufe und durch die eingesenkten Flächen der Möser (Riede),
sowie durch sanfte einzelne Rücken mannigfach gegliedert, nur im großen und
allgemeinen als Hochebene erscheinen kann.
Von diesen Zonen sind nnr die oberen mit Seen geschmückt. Die Seen,
landschaftlich und in Farbe schönsten ruhen im eigentlichen Gebirge; je 3 im
Gebiet des Inn und der Isar; 4 über dem Lechthal bei Füssen, im 0 der Bann-
wald- und der Alpsee, w der Hopfen- und Weißensee; zur Jller gehört
der Alpsee, ^ des Grünten. Die 3 großen Seen und einige kleinere gehören
den zwei nächsten Stufen an. Die letzte Zone entbehrt solcher Wasser ganz.
An ihrer Stelle treten aber Möser und Riede auf, sogar über die obere
Donau hinüber, während allerdings das Land neben der unteren bayerischen
Donau fast allenthalben von reicher Fruchterde, dem Löß, bedeckt ist, der
allerdings in einzelnen Jahrgängen von Trockenheit leicht erfaßt wird.
Nordbayer n.
a. Donaugebiet.
Jenseits der Donau im 0 wird die Gesamtmasse des Wald-Bayerischer
gebirges durch eine begrenzende Tiefenlinie in 2 Hauptteile größerenteils
getrennt, und zwar in den Bayerischen und Böhmerwald. Dies
geschieht durch das schmale und gewundene Thal des Regen. Dadurch
bekommt der Bayer. Wald die Richtung nach WNW und dann
nach W. Seiner Gestalt nach ist er hauptsächlich durch seine