Full text: Grundzüge der Geographie für Mittelschulen sowie zum Selbstunterricht

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Erste Lehrstufe. 
3. Solche Quellen, welche mineralische Bestandteile mit sich führen, 
nennt man Mineralquellen; es gibt deren verschiedene: Salz-, Eisen- 
quellen u. s. w. 
§12. Flüsse. 
1. Ein Fluß ist die Vereinigung mehrerer Bäche, welch letztere wieder 
aus dem Zusammenfluß mehrerer Quellen entstehen. Flüsse mit großer 
Wassermasse nennt man Ströme. Flüsse, welche sich in einen anderen 
Fluß ergießen, nennt man Nebenflüsse. 
2. Die Vertiefung, in der ein Fluß strömt, ist das Bett; die beiden 
Landränder bilden das Ufer; nach der Laufrichtung eines Flusses unter- 
scheidet man linkes und rechtes Flußuser. 
3. Der Höhenunterschied 
zwischen Quelle und Mündung 
eines Flusses heißt das Ge- 
fälle; so hat die Quelle der 
Isar eine Höhe von 1800 m, 
die Mündung derselben eine 
Höhe von 300 m ; das Gefälle 
der Isar beträgt somit 1800m 
— 300 m = 1500 m (Fig. 9). 
4. Die Stelle eines Flusses, an der sich derselbe in ein anderes Land- 
gewässer oder in ein Meer ergießt, ist die Mündung. Erweitert sich ein 
Fluß an seiner Mündung bedeutend (golfartig), so nennt man diese eine 
trichterförmige Mündung (Fig. 10). 
2000'"* 
isoom 
100U 
600 m 
30 0 m 
M' 
Fig. 9. Gefälle der Isar. 
Q Quelle, M Mündung, M' Meeresspiegel, 
Fig. 10. Fig. 11. Ng 12. 
Spaltet sich die Mündung in mehrere Arme, so nennen wir sie ein 
Delta (Fig. 11). 
Eine Flußbucht, die durch Inseln oder Landzungen (Nehrungen) fast 
völlig vom Meere abgeschlossen ist, heißt Haff, auch Lagune (Fig. 12). 
5. Flüsse, welche in das Meer münden, heißen ozeanische Flüsse; 
jene, welche in einen Binnensee münden oder sich in einen Sumpf verliere«, 
kontinentale oder Binnenflüsse. 
§13. Unregelmäßigkeiten des Fluß lauf es. 
Eine Stromenge entsteht durch die Annäherung der beiden Ufer. — 
Wo sich das Bett eines Flusses plötzlich stark neigt, wird eine Strom- 
schnelle erzeugt. — Fällt das Flußbett senkrecht ab, oder bildet es gar einen
	        
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