Full text: Grundzüge der Geographie für Mittelschulen sowie zum Selbstunterricht

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Zweite Lehrstufe. 
besonders die Landschaften Jemen (jemen) im SW. und Oman (omän) 
im SO. Fast alle Kulturpflanzen der Erde gedeihen hier in üppigster 
Weise, vor allem der Kafseebaum, der Bals ambanm und die Dattel¬ 
palme. Auch das Gummi arabicum1) und der Weihrauch haben hier 
ihre Heimat. — Bon den Tieren Arabiens sind besonders die Pferde 
zu großer Berühmtheit gelangt; sie gelten als die schönsten der Welt. Das 
wichtigste Haustier des Arabers ist das Kamel. — An allen Küsten werden 
Perlen gefunden; die kostbarsten fischt man im persischen Meerbuseu. 
Bevölkerung. Die Bewohner (nur ca. 5 Mill.), dem semitischen 
Stamme angehörig, sind im N. Nomaden (Beduinen), im S. Acker- 
bau er. — Die durchwegs herrschende Religion ist der Mo hammedanis- 
mus oder Islam, der durch Mohammed (632 n. Chr.) von Arabien seinen 
Ausgang nahm. 
Staatliche Einteilung. Arabien ist teils dem r ü r k i s ch e n Sultan unterthan, 
teils unabhängig. 
1. Die türkischen Besitzungen; sie umfassen die Landschaften Hedschas 
(hedschäs) und Jemen an der Westküste und den n. Teil der Ostküste. — In Hedschas: 
Mekka (45T.E.) und Mediua (medma), die heiligen Städte der Mohammedaner; beide 
Orte sind das Ziel zahlreicher Wallfahrten. Der Hafen von Mekka ist D f ch i d d a. — In 
Jemen: Mocha am roten Meere, einst bedeutender Ausfuhrhafen für Kaffee; heute 
deckt der arabische Kaffee nur Vivo des europäischen Kaffeeverbrauchs. 
2. Das unabhängige Arabien. Wir bemerken hievon a) das Sultanat 
Nedsch im Innern der Halbinsel, von einer fanatischen mohammedanischen Sekte, 
den Wachabiten, bewohnt. Hauptstadt des Sultans Riad (riäd) inmitten einer 
schönen Oasengegend; b) das Sultan at Oman im SO. des Landes mit dem 
Hafen Maskat. 
An der Südküste besitzen die Engländer Aden (aden), eine wichtige Dampfer- 
und Kohlenstation; es dient mit der kleinen Insel P erim in der Straße von Bab-el- 
Mandeb zur Beherrschung der Eingangspforte in das rote Meer. 
2. Syrien. 
Syrien, das östlichste Küstenland des Mittelmeeres, ist ein nach dem 
Enphrat hin sich senkendes Kalkplateau. Längs der Mittelmeerküste 
ist dasselbe teilweise mit hohen Bergketten besetzt, während es nach O. in 
die syrisch-arabische Wüste übergeht. — Man unterscheidet eine 
größere u. Hälfte, Syrien im engeren Sinne, und eine kleinere s. Hälfte, 
Palästina. — Das ganze Gebiet ist türkisch. 
1. Das nördliche Syrien. Charakteristisch für die Bodenge- 
stalt sind hier zwei Gebirgswälle, die durch eine Thalspalte getrennt sind, 
a) Im W. der Thalspalte erhebt sich der bis zu 3000 m emporsteigende 
Libanon. Berühmt sind dessen Zedern, die an 30 m Höhe erreichen. 
Wegen seiner steilen Höhen war er stets die Zufluchtsstätte verfolgter 
Stämme und Sekten. — Der schmale Küstenstrich w. des Libanon war im 
Es ist das Erzeugnis mehrerer Akazien. 
2) Ein Gummiharz.
	        
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