Full text: Deutschland, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Handelsgeographie und Verkehrswege, Mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde (Teil 3)

A. Australien, — B. Amerika, 
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II. Der papuanisch-neuseeländische Jnselbogen. 
Die beiden größten Inseln, Neuguinea und Neuseeland, sind Überreste 
eines teilweise versunkenen Gebirges. 
Der deutsche Anteil von Neuguinea, Kaiser-Wilhelmsland, besitzt eine 
hafenreiche Küste (Friedrich-Wilhelmshafen). Das fruchtbare Innere wird in 
den küstennahen Gebieten im Plantagenbetrieb durch Anbau mannigfachster 
tropischer Nutzpflanzen, wie Kokospalme, Tabak, Kaffee usw., ausgenutzt. 
Deutschen Besitz bilden auch der vorgelagerte vulkanische Bismarck- 
Archipel und die nördlichen Salomon-Jnseln. Britisch sind die mit 
üppigem Pflanzenwuchs bekleideten Fidschi-Jnseln. Nenkaledonien, das 
viel Nickel liefert, ist französisch. 
Wirtschaftlich wichtiger als alle diese Inseln ist die britische Doppelinsel 
Neuseeland, die viel Fleisch, Flachs und Getreide aus den Häfen Welling- 
ton und Auckland ausführt. 
III. Polynesien. 
Die Polynefifchen Inseln sind entweder hoch und vulkanisch oder niedrige 
Koralleneilande. Die hohen Inseln sind reich bewässert (warum?) und von 
paradiesischer Schönheit. Auf allen Inseln herrscht ein beständiger Sommer. 
Die Armut an einheimischen Pflanzen- und Tierarten ist noch größer 
als die des Australischen Festlandes. Besonders werden Kokospalmen, Brot- 
fruchtbäume, Taro und Aams angebaut. Die körperlich schöne und trefflich 
beaulagte, aber wenig arbeitsfreudige malaiische Bevölkerung ist größtenteils 
zum Christentum bekehrt. 
Die Fruchtbarkeit der Inseln, ihr Reichtum an Kokospalmen, vor allem 
aber ihre äußerst günstige Lage für den Verkehr Amerikas mit Australien 
und Südostasien haben Europäer und Amerikaner veranlaßt, den größten 
Teil der Südsee in Besitz zu nehmen. 
Von den deutschen Marianen, Karolinen und Marshall-Jnseln 
versprechen letztere wegen ihrer zentralen Lage innerhalb der Jnselschwärme 
des Stillen Ozeans wirtschaftliche Bedeutung zu gewinnen. In deutschem Be- 
sitz befinden sich auch die nördlichen Samöa-Jnfeln, deren Hauptstadt 
Ap i a ein aufstrebender Handelsort wurde. Die südlichen Samöa-Jnseln haben 
eines guten und tiefen Hafens wegen die Vereinigten Staaten von Amerika 
erworben. Derselbe Grund veranlaßte sie zur Besitzergreifung der weit nach 
N vorgeschobenen Hawaii- oder Sandwich-Inseln, deren aufblühende 
Hauptstadt Honolulu die wichtigste Kreuzungs- und Wafferstation des Schiff- 
fahrtsverkehrs zwischen Asien, Australien und Amerika bildet. 
B. Amerika. 
42 Mill. qkm, 150 Mill. E. 
I. Allgemeines. 
1. Lage, Küste und Bodengestalt. Amerika, der längste aller Erd- 
teile, dringt mit seiner polaren Inselwelt am weitesten nach N vor und 
reicht auch südwärts weit über die Breiten der andern Erdteile hinaus. Es 
liegt zwischen den beiden größten und verkehrsreichsten Ozeanen, gegenüber
	        
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