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sie einem Punkte kommen, der in der Nähe des nördlichen Polarsterns liegt.
Diesen Punkt nennt man den Nordpol. Von ihm denkt man sich
dnrch den Mittelpunkt der Erde eine gerade Linie nach dem gegenüber-
liegenden Punkte des Himmelsgewölbes, dem Südpol, gezogen. (Auf
den Polarstern trifft man, wenn man die Sterne a und b im Stern¬
bild des Großen Bären durch eine Gerade verbindet und diese etwa
6^/2mal verlängert, siehe Abb. 119.) Unter dem Himmelsäquator
versteht man einen Kreis am Himmelsgewölbe, der überall gleichweit
von den beiden Polen entfernt ist.
2. Kugelgestalt der Erde. Bewegung der Erde um sich selbst.
(Rotatiou.)
Wir haben (in Teil I) gesehen, daß uns der Augenschein über die §156.
Gestalt der Erde und ihre Bewegung täuscht. Wir erkannten:
Die Erde hat uicht die Gestalt einer Scheibe, sondern
einer Kugel;
2) die Erde steht nicht fest inmitten des Sternenhimmels,
sondern sie dreht sich täglich einmal um ihre Achse;
3) durch diese Bewegung der Erde um sich selbst (Rotation)
entstehen die Tageszeiten.
3. Die Entstehung der Jahreszeiten. Die Bewegung der
Erde um die Sonne. (Revolution).
Die Tageszeiten bleiben sich nicht immer gleich. Während am §157.
21. März und am 23. September Tag und Nacht gleiche Dauer haben,
sind im Sommer die Tage länger als die Nächte und im Winter die
Nächte länger als die Tage. Worin hat diese Veränderung ihren
Grund? — Da die Erde ihr Licht von der Sonne erhält, muß das
Zu- uud Abnehmen der Tageszeiten von der veränderten Stellung der
Sonne zu der Erde abhängen. Unsere Beobachtungen am Himmel
scheinen uns auch zu zeigen, daß die Sonne im Laufe des Jahres
verschieden große Bogen am Himmelsgewölbe beschreibt.
a) Die scheinbare jährliche Bewegung der Sonne.
Den Punkt des Horizontes, an dem die Sonne am 21. März im § 158.
Osten aufgeht, nennt man Ost Punkt, den Punkt, an dem sie an
diesem Tage im Westen untergeht, Westpunkt. — Am 21. März