Full text: Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde (Teil 3)

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An Roheisen erzeugte Deutschland im Jahre 1911 15,2 Millionen 
Tonnen im Werte von 2132 Millionen Jb. Es wurde darin nur von den 
Vereinigten Staaten übertroffen, die 24 Millionen Tonnen hervorbrachten. 
— Die Eisenerzeugung Englands war 1871 dreimal so groß wie die 
Deutschlands, 1901 standen beide gleich, und jetzt ist die englische weit 
überholt. 
Trotz seiner reichen Schätze an Eisenerzen muß Deutschland noch 
fremde Eisenerze einführen. Es bezog im Jahre 1911 10820485 
Tonnen Eisenerz aus andern Ländern (Spanien, Schweden, Österreich, 
Frankreich, Belgien, Rußland, Algerien). Die Einsuhr fremder Erze 
gereicht einem Land keineswegs zum Nachteil, sondern viel eher zum 
Vorteil. Denn das Schmelzen der Erze und die Umwandlung in Roh- 
eisen, das ist es gerade, was Gewinn bringt. Unsere Eisenindustrie 
Abb. 87. Gradierwerke. 
Die meisten Salzquellen enthalten nicht so viel Salz, daß sie das unmittelbare 
Versieden verlohnen. Um ihren Salzgehalt zu erhöhen, leitet man sie über Gradier- 
werke. Es sind dies aufeinander geschichtete Dornhaufen, über die das Salz- 
wasser hinabrieselt. Dabei verdunstet ein großer Teil des Wassers, und die Sole 
wird stärker. Sie wird nun in die Siedehäuser geleitet und in großen Pfannen 
verdampft, wobei das Salz zurückbleibt. 
ist deshalb bemüht, sich den Bezug fremder Erze für eine Reihe von 
Jahren zu sichern. Es ist ihr dies auch mit Schweden und Frankreich 
gelungen. So schloß die Firma Krupp mit den Erzgruben in der 
Normandie einen Vertrag auf Lieferung von 12 Millionen Tonnen ab. 
Silber erzeugt Deutschland mehr als alle andern europäischen 
Länder zusammen. Silbererze kommen im Harz, in Oberschlesien, im 
Sächsischen Erzgebirge und im Rheinischen Schiefergebirge vor. 
Kupfererze liefert hauptsächlich der Harz, etwa 3/4 der gesamten 
deutschen Erzeugung. Das wichtigste Kupferland der Erde sind die
	        
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