Full text: Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde (Teil 3)

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Lehmboden enthält vorzugsweise Ton und Sand, 
Mergel „ „ Ton und Kalk, 
Humusboden ist reich an Pflanzenmoder. 
III. 2. Die Tätigkeit des Wassers, a) Bei der Verwitterung ist 
schon von der chemischen Wirkung des Wassers auf die Gesteine ge¬ 
sprochen worden. Das Wasser übt aber auch eine mechanische 
Tätigkeit aus, iudem es die durch die Zusammenziehung der Erde 
entstandenen Einsenknngen zu Schluchten und Tälern vertieft und er- 
wettert. Diese Tätigkeit bezeichnet man als Erosion (Ausnagnng), die 
dadurch herausgearbeiteten Täler heißen Erosionstäler. Zu ihnen 
nach. Dadurch geht der Fall immer mehr zurück. 
gehören das Tal des Oberrheins bis Basel, das Elbtal in der Sächsischen 
Schweiz, die Canons in Nordamerika. Auch die Höhlen der Kalkgebirge 
sind mit auf die Erosion zurückzuführen. Sie wirkt auch bei deu Wasser- 
fällen. Die in die Tiefe geschleuderten Wassermassen nagen von unten 
rückwärts nach oben. Dies zeigt sich besonders bei dem Niagara- 
Wasserfall (Abb. III). 
b) Das Wasser transportiert auch die losgelösten Gesteins- 
teile oder -trümmer. Diese Geröllmassen üben ebenfalls eine Erosions- 
tätigkeit aus. Bei den Wasserfällen wirken die Gesteinsblöcke wie 
Geschosse, in den Schluchten nagen sie gewaltige Nischen in die Wände; 
auch die sog. „Gletschertöpfe" sind von solchen Blöcken ausgewühlt 
worden. — Die Flüsse führen stets Sand und Schlamm mit sich. 
Wird nun der Lauf infolge geringen Gefälles träge, so läßt das Wasser 
diese Bestandteile sinken. Dadurch erhöht sich das Bett mancher Flüsse 
so stark, daß die Umgebung durch Deiche gegen Überschwemmung geschützt 
werden muß (Rhein in Holland, Mississippi, Hoangho. Vgl. auch die 
Baggermaschiue). — Viele Flüsse schieben die allerseinsten Gesteinsmassen 
bis an die Mündung mit sich und bauen dort ein Schwemmland auf, 
über das die Wasser des Flusses in einzelnen Rinnsalen hinwegfließen. 
Sie bauen den Boden eines Deltas. Das Waffer, das im Oberlauf 
des Flusses zerstörend wirkt, übt also hier eine aufbauende Tätig- 
keit aus. Dieser aufbauenden Arbeit des Wassers ist auch die Eut- 
stehung zahlreicher Tiefländer zu verdanken (Poebene, Hindostan, 
Ägypten, Selvas). 
Auch das Meer übt diese aufbauende Tätigkeit aus. Wir haben 
schon davon gesprochen, wie sich unter seinem Schutz die Sedimentgesteine
	        
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