Vorwort.
Die vorliegende Heimatkunde ist bestimmt für die sechste und fünfte
Klasse vollausgebauter Mittelschulen. Die nächstgelegene Landschaft wird noch
in das Pensum der sechsten Klasse fallen; die übrigen Teile der Provinz
werden dagegen in der fünften Klasse zur Behandlung kommen. Da die
ganze Provinz als eine Gesamtlandschaft aufzufassen ist und der umfangreiche
Stoff in dem Rahmen, der in den Lehrplänen der Erdkunde für die fünfte
Klasse mit nur einer Wochenstunde eingeräumt ist, sich nur schwer bewältigen
läßt, wird man sich wohl allgemein genötigt sehen, den Ausdruck „heimat¬
liche Landschaft" in dem Stoffplan für die sechste Klasse etwas weiter zu
fassen, als ursprünglich gedacht ist/ Im Süden der Provinz wird matt wohl
schon das ganze Gebiet der Niederelbe, im Westen die ganze Westküste, im
Osten das gesamte Hügelland in der sechsten Klasse behandeln.
Die Zeit, die man der eingehenden Behandlung der Provinz auf dieser
Stufe widmet, ist gut angewandt. Ist der Stoff auch sehr umfangreich, so
bietet er dafür doch den vorteil, daß er alle Landschaftstppen mit 5lus-
nähme der Gebirgslandschaft vorführt. Heide und Moor, Marsch und Geest,
sandige Ebene und lehmiges Hügelland, Düne und Haff, dazu ein großer
Strom und das Meer treten auf, und die Behandlung an dieser Stelle und
auf Grund des Erfahrungskreises des Kindes erspart Mühe und Zeit bei
der Behandlung des folgenden Pensums, des Norddeutschen Flachlandes.
Nur die erdkundlichen Verhältnisse der Heimat, die dem kindlichen
Kuffassungsvermögen auf dieser Stufe zugänglich sind, haben Aufnahme ge¬
funden. Die schwierigeren wirtschaftlichen Verhältnisse sowie die geologischen
Belehrungen sind dem Teil III der Erdkunde von lvehrhan-Filbrp angefügt.
Altona, im März 1914.
h. Sievers.