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II. Abtl. Von den wirklichen Bewegungen der Himmelskörper.
Venus, Erde. Mars, Jupiter, Saturn (Fig. 40). Seinen Namen trägt
es von dem Domherrn Kopernikus (1473—1543) in Frauenburg
volutionibus orbium caelestium zu Nürnberg 1543 erschien. Kopernikus
soll auf dem Totenbette die ersten Druckbogen des Werkes gesehen haben*;
Anmerkung. Vorläufer des Kopernikus im Altertum sind die Griechen
Plato (f 347 v. Chr.) und Aristarch (um 270 v. Chr.). Sie haben nicht nur
die Rotation der Erde angenommen, sondern sind bereits zum heliozentrischen
Systeme vorgedrungen.
4. das tychonische, welches wieder die Erde in Ruhe versetzt und
um sie den Mond und die, Sonne sich bewegen läßt; um diese kreisen der
Ordnung nach: Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn (Fig. 41).
Dieses System stammt von dem Astronomen Tycho Brahe (geb. 1546
zu Knudstrup in Schonen ^Südschweden^, gest. 1601 zu Prag).
*
§ 28. Keplers Gesetze.
Sehr große Verdienste um die Begründung des kopernikanischen Systems
erwarb sich der Italiener Galilei (1564—1642), der Begründer der
neueren Physik, der erste, der mit dem eben erfundenen Fernrohr die Wunder
der Sternenwelt erschloß. Seine Berichtigung und wissenschaftliche Begrün¬
dung erhielt es indes erst durch Kepler und Newton [njut'n].
Die berühmten drei Gesetze Keplers über die Bewegung der
Planeten lauten:
1. Alle Planeten bewegen sich in Ellipsen, in deren
einem Brennpunkte die Sonne steht.
* Nikolaus Kopernikus aus Thorn, Über die Kreisbewegungen der Welt-
körper. Übersetzt und mit Anmerkungen von Dr. C. L. Menzzer. Durchgesehen
und mit einem Vorwort von Or. M. C a n t o r. Herausgegeben vom Kopernikus-
verein für Wissenschaft und Kunst zu Thorn, Thorn 1879, Lambeck. M 6.—