Full text: Geographie von Mitteleuropa

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Die Schweiz. 
liche Teil aber, vom Gemmipaß an, bildet ein breites Urgebirgs- 
massiv, welches zum Teil aus Granit besteht und bis über 4000 m 
aufsteigt. Ziemlich in der Mitte erhebt sich das Finsteraarhorn 
(4270 m), am Nordrand die Jungfrau (4170 m) mit dem größten 
aller europäischen Gletscher, dem Aletschgletscher, we.lcher sich 25 km 
lang gegen das Rhonetal hinabzieht. 
Am Fuße der Jungfrau, zwischen dem von der Aar durch- 
flosseueu Brienzer- und dem Thuuer^See, liegt Jnterlaken im 
vielbesuchten Berner Oberland. Hier stellen sich die zahlreichen Berg¬ 
gipfel und Gletscher der Berner Alpen dem Auge am schönsten 
und großartigsten dar. Bekannte Orte im Berner Oberland sind 
Lauterbrunnen (mit dem Staubbachfall) und Murren, die Wen- 
gern-Alp mit der elektrischen Jungfraubahn und Grindelwald. Das 
an landschaftlichen Reizen reiche Haslital, das Tal der oberen 
Aar, liegt zwischen den Berner und Vierwaldstätter Alpen und steht 
durch den Grimselpaß mit dem Rhonetal iu Verbindung. Seit kurzem 
sind die Berner Alpen durch den Lötschbergtunnel (östlich vom 
Gemmipaß, 14 km lang) durchbrochen. Die Bahn gewährt der Mittel- 
schweiz über den Thuuer-See einen raschen Zugaug zur Simplonbahn. 
2) Die Vierwaldstätter Alpen werden begrenzt von der Aar 
und dem Brienzer- und Thnner-See im W. und von der Reuß und 
dem Vierwaldstätter See im O. Die Dammastockgrnppe im S. 
gehört noch dem kristallinischen Urgebirge an. Von dieser Gruppe 
abgesehen ist der Titlis, 3240 m, die höchste Spitze. Eine schöne 
Aussicht wie der Titlis gewährt auch der viel niedrigere Pilatus 
(2130 m) am Vierwaldstätter^See. Auf seinen wild zerrissenen Gipfel 
führt eine Zahnradbahn. 
3) Die Schwyzer und Glarner Alpen liegen zwischen der 
Reuß und dem Vierwaldstätter See, dem Rhein, Walen- und Züricher 
See. Der höchste Gipfel ist der Tödi (3620 m). Nördlich erhebt sich, 
zwischen Vierwaldstätter- und Zuger See, der vereinzelte Bergstock 
des Rigi (1800 m), des besuchtesten Aussichtspunktes der Schweiz, 
auf welchen zwei Bergbahnen führen. Er gehört bereits der Tertiär^ 
formation der Schweizer Hochebene an uud ist aus Alpengeröll auf- 
gebaut, welches zu festem Gestein verkittet ist (Nagelfluh). 
Der am Fuß des Rigi zwischen den Bergen vielarmig sich hin-
	        
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