Full text: Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien (Teil 3)

osten Malaien. Die große Mehrzahl bekennt sich zum Heidentum. 
(Brahmaismus, Buddhismus, Schamanismus, Fetischismus — Gebiete 
nennen!) Mohammedaner und Juden sind in der Minderheit, Christen 
nur in kleiner Zahl vertreten. 
Für den Handel sind Britisch-Jndien, China, Japan, Hinterindien, 
der Malaiische Archipel und auch Sibirien am bedeutungsvollsten. 
Der Schiffsverkehr der am meisten interessierten europäischen Mächte 
mit den asiatischen Häfen hebt sich ständig. Im Lande werden ständig 
neue Verkehrs- und Handelsstraßen geschaffen (Russische Bahnen in Kau- 
kasien, Russisch-Zentralasien, Sibirien). 
Die in Asien bestehenden selbständigen Reiche (Japan steht kulturell 
am höchsten — China beginnt seine Abgeschloffenheit und Fremden- 
seindlichkeit aufzugeben) werden noch despotisch regiert. Der größte 
Teil des asiatischen Bodens ist aber in den Händen der Europäer 
[Ruffen und Engländer (Rivalen), Türken, Niederländer, Franzosen, 
Amerikaner, Portugiesen, Deutsches. Gebietsteile nennen! 
Wir betrachten nun nacheinander Westasien (Vorderasien), Süd- 
asien, Ostasien (Zentralasien) und Nordasien. 
I. Westafien. 
1. Kleinasien. 
Kleinasien (etwa so groß wie Deutschland, 10 Mill. Einw.), auch 
Anatolien oder die Levante genannt (beide Namen bedeuten soviel 
wie Morgenland), bildet den westlichsten Teil im Hochlandsgebiete 
des asiatischen Kontinents. Es liegt zwischen dem Schwarzen, 
dem Ägäischen und dem Levantischen Meere. Es ähnelt in seinem 
Aufbau und in seiner Gesteinszusammensetzung (Granite und Gneise, 
darüber Kalk und Eruptivgesteine) der nahen Balkan-Halbinsel, bildet 
also den Übergang zwischen Europa und Asien und ist für den 
Durchgangsverkehr, besonders nach Indien und Tnran, von hoher 
Bedeutung. Auch die der Westküste Kleinasiens vorgelagerten 
Inseln (Lesbos, Chios, Samos, Patmos, Chos, Rhodos) weisen 
entstehungsgeschichtlich hinüber zur gegenüberliegenden enropä- 
ischen Inselwelt und damit zur Balkan-Halbinsel. (Siehe diese!) 
Das Tafelland in der Mitte erreicht eine Höhe von etwa 1000 m. 
Die Randgebirge streichen in ostwestlicher Richtung. Den Nord- 
rand bildet das mit der Küste des Schwarzen Meeres gleichlaufende 
Pontifche Gebirge, welches mehrfach von den Zuflüssen des Schwarzen 
Meeres in wildromantischen Tälern durchbrochen wird. Der Südrand 
wird durch den Taurus und seine in nordöstlicher Richtung ver- 
laufende Fortsetzung, den Antitaurus, gegeben. Beide steigen zu 
bedeutenden Höhen (über 3000 m) auf. Die besonders hoch ge- 
legenen Pässe sind schwer übersteigbar (Cilicischen Pässe — Kreuz¬ 
fahrer) (Abb. 1). Der Abfall der Gebirge ist zur Küste hin vielfach 
steil und unvermittelt. Besonders treten an der Südküste die Fels¬
	        
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