Full text: Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien (Teil 3)

gebieten für deutsche Jndustrieerzeugniffe u. a. m. (Hebung des Volks- 
Vermögens). 
Der weitere wirtschaftliche Aufschwung unserer Kolonien wird 
vor allem von neuen Bahnbauten und Schaffung von anderen schnellen 
und billigen öffentlichen Verkehrsmitteln (Bedeutung!) sowie von 
rationellen regierungsseitigen Vorbereitungen von Ansiedelungen in 
klimatisch dazu begünstigten Gebieten abhängen (Kolonialschule in 
Witzenhausen). 
Alle Mißerfolge und Enttäuschungen aber, wie solche keiner jungen 
Kolonialmacht erspart bleiben (siehe die anderen Kolonialstaaten!) sollen 
uns nicht hindern, die großen Ziele unserer Kolonialpolitik der Mehr- 
heit unseres Volkes zum Zwecke wirksamer Mitbetätigung immer mehr 
zur Erkenntnis zu bringen zum Segen unseres geliebten deutschen 
Vaterlandes. 
Die afrikanischen Besitzungen. 
Togo. 
(87000 qkm — etwas größer als Bayern, ungefähr 2 Mill. Einw>, 23 auf 1 qkm.) 
Togo (b. h. „Jenseits der Lagune") liegt an der Sklavenküste 
(Ober-Guinea). Hier trieben die Portugiesen einst blühenden 
Sklavenhandel. Sie haben dieser Küste den Namen gegeben. Die 
Kolonie erstreckt sich in mehr meridionaler Richtung, zwischen eng- 
lischem Gebiet (Aschantiland) im Westen und französischem Kolo- 
nialbesitz (Dahome) im Osten. Sie berührt nur mit einer 5 2 km 
langen, gänzlich hafenlosen Küste den Meerbusen von Ober- 
Guinea bzw. den Atlantischen Ozean und nimmt nordwärts an 
Breite zu. 
Wer sich unserer Kolonie Togo zu Schiffe nähert, empfängt 
nicht gerade ein verlockendes Bild. Das Meer hat hier im Laufe 
der Jahrtausende an der Küste von Ober-Guinea mächtige Sand- 
dünen abgelagert. Starke Brandungswellen erschweren die Zu- 
gänglichkeit der Küste und die Landung, und erst der Bau einer 
bei Lome weit ins Meer hineingreifenden Landungsbrücke (Um- 
gehen der Gefahren der Brandung) erleichterte das Betreten des 
festen Landes. Durch die Dünenbildungen wurden die Mündungen 
der Küstenflüsse zuletzt völlig verschlossen und die Flußläufe selbst 
gezwungen, sich landeinwärts seenartig auszubreiten. So kam es 
im Bereiche der Küste zur Lagunenbildung. An einer solchen 
Lagune (Togosee) liegt Togo. Es ist bei Anecho (Klein-Popo) 
durch schmale Zugänge mit dem Meere verbunden. Die Dünen- 
streifen (Nehrungen) sind in der Nähe des Meeres völlig vom 
Meerwasser durchsetzt und ohne jeden Pflanzenwuchs. Weiter 
landeinwärts — freilich immer noch im Bereiche von Strandzone 
und Lagunenreihe — wird die Landschaft schon abwechselnngs- 
reicher, anfangs zwar nur durch dorniges, eng ineinandergreifen¬
	        
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