gebieten für deutsche Jndustrieerzeugniffe u. a. m. (Hebung des Volks-
Vermögens).
Der weitere wirtschaftliche Aufschwung unserer Kolonien wird
vor allem von neuen Bahnbauten und Schaffung von anderen schnellen
und billigen öffentlichen Verkehrsmitteln (Bedeutung!) sowie von
rationellen regierungsseitigen Vorbereitungen von Ansiedelungen in
klimatisch dazu begünstigten Gebieten abhängen (Kolonialschule in
Witzenhausen).
Alle Mißerfolge und Enttäuschungen aber, wie solche keiner jungen
Kolonialmacht erspart bleiben (siehe die anderen Kolonialstaaten!) sollen
uns nicht hindern, die großen Ziele unserer Kolonialpolitik der Mehr-
heit unseres Volkes zum Zwecke wirksamer Mitbetätigung immer mehr
zur Erkenntnis zu bringen zum Segen unseres geliebten deutschen
Vaterlandes.
Die afrikanischen Besitzungen.
Togo.
(87000 qkm — etwas größer als Bayern, ungefähr 2 Mill. Einw>, 23 auf 1 qkm.)
Togo (b. h. „Jenseits der Lagune") liegt an der Sklavenküste
(Ober-Guinea). Hier trieben die Portugiesen einst blühenden
Sklavenhandel. Sie haben dieser Küste den Namen gegeben. Die
Kolonie erstreckt sich in mehr meridionaler Richtung, zwischen eng-
lischem Gebiet (Aschantiland) im Westen und französischem Kolo-
nialbesitz (Dahome) im Osten. Sie berührt nur mit einer 5 2 km
langen, gänzlich hafenlosen Küste den Meerbusen von Ober-
Guinea bzw. den Atlantischen Ozean und nimmt nordwärts an
Breite zu.
Wer sich unserer Kolonie Togo zu Schiffe nähert, empfängt
nicht gerade ein verlockendes Bild. Das Meer hat hier im Laufe
der Jahrtausende an der Küste von Ober-Guinea mächtige Sand-
dünen abgelagert. Starke Brandungswellen erschweren die Zu-
gänglichkeit der Küste und die Landung, und erst der Bau einer
bei Lome weit ins Meer hineingreifenden Landungsbrücke (Um-
gehen der Gefahren der Brandung) erleichterte das Betreten des
festen Landes. Durch die Dünenbildungen wurden die Mündungen
der Küstenflüsse zuletzt völlig verschlossen und die Flußläufe selbst
gezwungen, sich landeinwärts seenartig auszubreiten. So kam es
im Bereiche der Küste zur Lagunenbildung. An einer solchen
Lagune (Togosee) liegt Togo. Es ist bei Anecho (Klein-Popo)
durch schmale Zugänge mit dem Meere verbunden. Die Dünen-
streifen (Nehrungen) sind in der Nähe des Meeres völlig vom
Meerwasser durchsetzt und ohne jeden Pflanzenwuchs. Weiter
landeinwärts — freilich immer noch im Bereiche von Strandzone
und Lagunenreihe — wird die Landschaft schon abwechselnngs-
reicher, anfangs zwar nur durch dorniges, eng ineinandergreifen¬