Full text: Allgemeine Erdkunde, Übersicht über die Erdteile, Länderkunde Europas, Kartographische Grundbegriffe (Teil 1)

6. Südeuropa. 
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II. Königreich Rumänien. 
1.30 000 qkm, 6 Mill. meist griechisch-orthodoxe Einwohner. 
Rumänien schmiegt sich an den Außenrand des südöstlichen Karpaten- 
bogens an. Die Donau begrenzt das Land gegen Bulgarien und Serbien, der 
Prut gegen Rußland. Es besteht aus drei ihrer Bodengestalt nach völlig ver- 
schiedenartigen Landschaften: der Walachei, der Dobrüdscha und der Moldau. 
Die Walachei ist ein fruchtbares Tiefland, in dessen Mitte die Hauptstadt 
des Königreichs, Bukarest (300 000 E.), liegt. Zwischen das Tiefland und 
das Schwarze Meer schiebt sich ein ödes, dünnbesiedeltes Bergland, die 
Dobrüdscha. Dieses zwingt die Donau auszubiegen. Erst weiter nördlich 
erreicht der Strom in einem sumpfigen Delta das Meer. Die nördlichste 
Landschaft Rumäniens ist die zwischen Prut und Karpaten gelegene Moldau, 
ein ausgedehntes Hügelland. Da, wo Walachei, Dobrüdscha uud Moldau 
zusammenstoßen, liegt der wichtige Donauhafen Gälatz. 
Die Bevölkerung treibt Ackerbau und Viehzucht, während der Handel 
in den Händen der Juden und der Deutschen ist. Das Königreich, auf dessen 
für den Ackerbau sehr ergiebigen Fluren sich Sommerglut und Winterkälte 
fast ohne Übergangszeit ablösen, liefert große Mengen von Weizen, Mais 
und andem Früchten sowie Schlachtvieh, auch Petroleum, und erkauft dafür 
die ihm fehlenden Jndnstrieerzeugnisse. 
6. Südeuropa. 
I. Balkan-Halbinsel 
(ausgenommen die österreichisch-ungarischen Länder). 
470 000 qkm (etwas kleiner als das Deutsche Reich, aber nur V3 so dicht bevölkert wie dieses), 
18 Mill. E. 
1. Grenzen und Lage. Die Balkan-Halbinsel ist die östliche unter den 
drei großen südeuropäischen Halbinseln. Im N gelten Save und Donau als 
Grenzet Welche Meere und Wasserstraßen an den übrigen Seiten? Die 
Halbinsel bildet noch heute den Übergang nach Asien, das sie an zwei Stellen 
(welchen?) nahezu berührt, und nach dem auch die Jnselbrücke im Ägäischen 
Meere hinüberführt. 
2. Küsten. Der 41? N (Oporto, Neapel, Konstantinopel) teilt die Halb- 
inselinein breites nördliches Viereck zwischen Adriatischem und Schwarzem 
Meer und in ein reichgegliedertes kleineres südwestliches Viereck zwischen dem 
Jonischen und dem Ägäischen Meere. Dem nordwestlichen Teile des 
Ägäischen Meeres streckt sich die dreifingerige Halbinsel Chalkidike entgegen. 
Auf der Südspitze ihrer östlichen Landzunge schaut der Athos weit über das 
Ägäische Meer hinaus. An der Westseite dieser Halbinsel schneidet der Golf 
1 Die durch diese Linie im N abgegrenzte Fläche schließt auch Dalmatien und Bosnien 
mit der Herzegowina ein, die zu Österreich-Ungarn gehören.
	        
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