Full text: Länderkunde von Europa (Teil 2)

Die Alpenländer. 
7S 
Wie kommt's, daß die Dolomiten so zerklüftet sind? Die 
Dolomiten bestehen aus Kalkstein. Dieser ist sehr porös und verwittert leicht. 
Wasser, Eis und Schnee haben im Verein mit der Kälte und der Sonnen- 
wärme das poröse Gestein zerstört, und durch Auswaschung und Ab- 
bröckelung sind die schroffen Zinnen entstanden. 
Woher rühren die eigenartigen „ L ehmtürme" in der Nähe 
von Bozen? Auch diese Lehmtürme sind durch Abwaschung entstanden. 
Die Felsen bestehen aus Porphyrschutt, in dem einzelne größere Steine 
liegen. Das Wasser hat den feineren Schutt ausgewaschen, der um die 
Steine herum lag. Dadurch bildeten sich allmählich die Säulen, auf denen 
die großeu Steine wie Regenschirme sitzen blieben. 
Wie ist es nur möglich, die Dolomiten zu besteigen? Das 
Gebirge wird von zahlreichen Tälern durchschnitten, die nach allen Seiten 
hinführen und die Zugangsstraßen in das Innere des zerklüfteten Berglandes 
bilden. 
Womit mögen fich die Bewohner dieser Gebirgstäler be- 
schäftigen? Die meisten Bewohner beschäftigen sich mit Viehzucht und 
Holzschnitzerei; denu Ackerbau ist in diesen Höhen nicht mehr möglich. Da 
werden allerlei sinnreiche Schnitzereien gefertigt (Vorzeigen!), die dann die 
Reisenden als Erinnerungszeichen den Bergbewohnern abkaufen; man fchnitzt 
aber auch allerlei Kinderspielwaren. (Beispiele!) 
Zusammenfassung: Die Südtiroler Alpen. Lage und Ausdehnung. — 
Klima und Bodenkultur. — Siedelungen und Erwerbsverhältnisse. — Schön¬ 
heiten und Fremdenverkehr. 
3. Gastein und die Tauern.:) Aus den wild zerklüfteten Dolo- 
miten steigen wir hinab in das freundliche Pustertal. Da steigt vor uns 
im Norden eine gewaltige Gebirgsmauer empor, die weit in die Schnee- 
region hineinragt. Nur schwierige Saumwege führen über die oft ver- 
gletscherten Paßhöhen dieser Kette. Gewaltige Gebirgsstöcke ragen aus dieser 
Kette hervor. Der höchste ist der Großglockner. „Ernst und erhaben thront 
dieser Bergriese inmitten der ihn umstarrenden Eiswelt; kühn, einer fein 
zugespitzten Nadel ähnlich, erhebt er sein stolzes Haupt gen Himmel. Der 
Gipfel ist so schmal, daß kaum sechs Personen nebeneinander Platz finden 
können." Am Großglockner breitet sich der größte und schönste Gletscher 
Österreichs aus (der Pasterzengletscher), der einen Raum von 22 qkm ein¬ 
nimmt (Bild!! Vergleiche!) und wie ein gefrorener Wasserfall sich von den 
Felswänden herabzustürzen fcheint. Nach Norden zu sendet die Tauernkette 
zahlreiche Seitenäste, die durch Wildbäche — Achen genannt — voneinander 
getrennt werden. Diese Wildbäche stürzen in gewaltigen Absätzen über die 
Felswände nnd bilden großartige Wasserfälle. Manche derselben zwängen 
sich durch enge Felsschluchten, die man Klammen nennt. Das berühmteste 
unter den Achentäleru ist das Gasteiner Tal, das von der Gasteiner Ache 
durchströmt wird. In diesem Tale liegt der weltberühmte Badeort Gast ein, 
dessen warme Quellen eine kräftigende und belebende Wirkung ausüben. 
i) Großglockner mit dem Pasterzengletscher. — Gastein. — Liechtensteinklamm' 
u. dergl.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.