Full text: Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte

15] Königreich Sachsen. 283 
dennoch fort. Am Fuße des Thrones steht des Königs erlauchter 
Bruder, Prinz Georg, in einem Kranze blühender Kinder, von 
welchen Prinz Friedrich August der älteste Sproß ist. Die 
Liebe und Verehrung, welche unserem Fürstenhause von allen 
Seiten entgegengebracht wird, zeigte sich so recht bei dem Wettin- 
seste, das 1889 zur Erinnerung an die 800jährige segensreiche 
Regierung der Wettiner im ganzen Lande gefeiert wurde. 
Unter dem weisen und milden Szepter des Königs Albert 
erfreut sich Sachsen eines stetig wachsenden Wohlstandes. Es 
ist das bevölkertste Land des Reiches; denn auf dem engen 
Raume von nur 15 000 Quadratkilometern ernährt es über 
3 Millionen Menschen. Die Schönheiten seiner Natur, die 
Schätze seines Bodens, die Kostbarkeiten seiner Museen, seine 
eifrige Pflege der Wissenschaften und Künste, die Berühmtheit 
seiner Universität, die Vorzüglichkeit feiner Schulen und Wohl¬ 
thätigkeitsanstalten, die Blüte feines Handels, der Weltruf feiner 
hochentwickelten Industrie und die Bildung und Gesittung feiner 
Bewohner lassen es als eine Perle des Deutschen Reiches erscheinen. 
Möge Sachsen sich noch recht lange der segensreichen Re¬ 
gierung seines hochverehrten Königs Albert erfreuen! 
Kurze Übersicht der sächsischen Geschichte. 
Die Hermunduren find die ersten Bewohner des Landes. 
Nach denselben find die Sorben das herrschende Volk. 
928 unterwirft König Heinrich I. die Sorben, begründet die Mark 
Meißen und setzt ni,chterbliche Markgrafen ein. 
1089 wird Heinrich der Ältere von Eilenburg, ein Wettiner, 
Markgraf. 
1123 erhält Konrad von Wettin die Mark Meißen als erbliches Lehen. 
1156—1190 regiert Konrads Sohn £tto Der Reiche die Markgrafschaft. 
Nach Albrecht dem Stolzen und Dietrich dem Be¬ 
drängten kommt 
1234—1288 Heinrich der Erlauchte zur Regierung und vergrößert das 
Land durch das Pleißnerland 1242 und durch die Landgraf¬ 
schaft Thüringen 1247. Seine Nachfolger sind: Albrecht 
der Entartete'(bis 1307), Friedrich der Gebiffene (bis 1324), 
Friedrich der Ernsthafte (bis 1349) und Friedrich der 
Strenge (bis 1381). 
1381—1428 Markgraf und später Kurfürst Friedrich der 
Streitbare, gründet 1409 die Universität zu Leipzig, erlangt 
von Kaiser Sigismund 1423 mit dem Herzogtum Sachsen 
die Kurwürde. Das Land heißt von jetzt ab Kurfürstentum 
Sa chsen. 
1428—1464 regiert Kurfürst Friedrich der Sanftmütige. Bruder¬ 
krieg. Prinzenraub 1455. 
1464—1486 regiert Kurfürst Ernst gemeinschaftlich mit seinem 
Bruder Albrecht.
	        
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