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zu dem Namen „Ärmelmeer" gekommen sein? — Sprich dich
über das französische User des Kanals noch genauer aus! (Zwei
Buchten, eine größere östliche und eine kleinere westliche — ge¬
schieden durch die Normannische Halbinsel.)
d. Wir finden auf unserer Karte die Meeresstraße zwischen Dover
und Calais auch Pas de Calais genannt. Pas heißt hier
„Enge". Wie erklärst du diese Bezeichnung?
c. In früheren, längst vergangenen Zeiten haben Frankreich und
England eine Ländermasse gebildet. England bildete damals
eine Halbinsel des Festlandes. Auf welche Weise mag es zur
Insel geworden sein? (Der Ozean zerbrach die Brücke!)
ä. Wie groß mag die von uus begrenzte Fläche sein? (Ungefähr
so groß wie das Deutsche Reichs Richtig! Frankreich hat gegen
540000 qkrn Flächeninhalt, aber nur gegen 40 Mill. Einw.
P. Weiter belehrt uns die Karte über Frankreichs Gliederung.
Obgleich Frankreich von zwei Meeren umspült wird, ist es doch wenig
gegliedert. Es hat uur zwei größere Halbinseln auszuweisen, die Vre-
tagne uud die Normannische Halbinsel.
0. Auch über die Bodengestalt gibt uus die Karte Aufklärung.
Was finden wir?
1. Der größte Teil Frankreichs gehört dem Tiefland an,
und zwar können wir zwei große, durch Gebirgsmassen getrennte Tief-
länder unterscheide!::
a. Das Tiefland zu beide» Seiten der unteren Rhone. Es ist
das kleinere von beiden, dehnt sich zwischen den Alpen und dem
Südteile der Französischen Mittelgebirge aus und war einst von
einem Arm des Mittelmeers erfüllt.
d. Das große Französische Tiefland, das von den Pyrenäen bis
zur belgischen Grenze reicht und von drei großen Flüssen, der
Garonne, der Loire und der Seine durchströmt wird.
2. Hochgebirge türmen sich an den Grenzen auf, näm-
lich die
a. Westalpen im Süden. Montblanc. Vergl S. 17.)*)
b. Pyrenäen im Südwesten.
3. Mittelgebirge füllen den Osten und Südosten aus.
Sie bilden das letzte Glied der großen Mittelgebirgskette, die an der
Oder beginnt, in einem weiten Bogen die Alpen umzieht und bis zu
der Ebene reicht, welche den Pyrenäen vorgelagert ist. Hierzu gehören:
a. Der Argonnenwald zu beiden Seiten der oberen Maas.
*) Die politische Grenze zwischen Italien und Frankreich folgt dem Haupt-
kämm der Westalpen. Von ihm aus ziehen zahlreiche Seitengebirge nach Westen
und Osten. Die Wasser der Ostseite sammelt der Po, die der Westseite eilen in
wildem Laufe der Rhone zu. Sie durchfließen ein großartiges Alpenland mit hoch-
aufragenden Gipfeln (Mont Pelvoux 4100 in) und ausgedehnten Eis- und Schuee-
feldern. Im Gebiete dieser Bergwelt liegt der Mont Cenis. Vergl. S. 42.