Full text: Die Länder Europas (Teil 4)

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Ergebnisse. 
A. Charakterbilder. 
1. Dänemark.*) 
Dänemark besteht aus dem größeren nördlichen Teile der Halb- 
insel Jütland und einer Anzahl Inseln. Werfen wir zunächst einen 
Blick auf 
1. die Halbinsel Jütland. In der Mitte der Halbinsel zieht sich 
ein niederer Höhenzug hin. Er bildet eine Fortsetzung des Baltischen 
Höhenrückens und erhebt sich nirgends über 180 w. Stellenweise senkt 
er sich so tief, daß die nach Osten und Westen rinnenden kleinen Ge- 
Wässer ohne Schwierigkeit in Verbindung gesetzt werden könnten. Große 
Flüsse besitzt die Halbinsel nicht, kann sie auch ihrer Größe und ihrer 
Bodenbeschaffenheit nach nicht besitzen. Ihrer Westküste sind Dünen 
vorgelagert, ihre Ostküste aber ist leicht zugänglich. Doch hat auch sie 
keine einzige bedeutende Handelsstadt aufzuweisen. Ihr fehlt eben ein 
volkreiches, betriebsames Hinterland. 
2. Die Inseln. Sie besitzen einen fruchtbaren Boden, sind aber 
arm an Mineralien, vor allem arm an Kohlen. Daher finden wir 
auch auf ihnen wohl eine blühende Landwirtschaft, aber keine nennens- 
werte Industrie. Industriestädte fehlen ganz. Dänemark hat überhaupt 
nur eine große Stadt: Kopenhagen. Sie ist durch die Eigenart ihrer 
Lage zum Mittelpunkte Nordeuropas geworden. Liegt sie doch auf der 
Landbrücke, welche Nord- und Mitteleuropa verbindet. Über Kopen- 
Hägen geht fast der gesamte Ein- und Ausfuhrhandel Dänemarks. 
Die wichtigsten Einfuhrartikel sind Steinkohlen, Webstoffe, Eisenwaren, 
Kolonialwaren, die wichtigsten Ausfuhrartikel Getreide, Speck, Butter 
und Vieh. (Rindvieh und Pferde.) 
Zu Dänemark gehören auch die 22 Fär-Öer oder Schafinseln, von 
denen einige unbewohnt sind, und die Insel Island. Island, „der 
eisige Fels im Meer", reicht bis zum nördlichen Polarkreis und ist 
fünfmal so groß wie das eigentliche Dänemark. Die Hauptmasse der 
Insel ist eine Hochebene, auf der sich teils inselartig, teils in langen 
Ketten Gletscherberge erheben. Unter ihnen befinden sich gegen 30 Vul¬ 
kane. In unmittelbarer Verbindung mit den vulkanischen Kräften der 
Insel stehen auch die heißen Springquellen, unter denen die beiden 
Geiser die bekanntesten sind. Island hat trotz seiner ungünstigen Lage 
und seiner geringen Bevölkerung im Sommer einen ziemlich regen Ver- 
kehr mit dem Festlande. (Edmburg und Kopenhagen.) Den Mittelpunkt 
dieses Verkehrs bildet Reykjavik. Hauptgegenstände der Ausfuhr sind 
getrocknete Fische, Tran, Eiderdaunen und Robbenfelle. 
*) Aus Tischendorf, Die Karte als Grundlage des geogr. Unter- 
richts. Eine Anleitung zum Gebrauche des Kartenwerkes R. Noordhoff, Die 
Länder Europas. — Leipzig bei Köhler. 2 Mark.
	        
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