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stächen, sondern auch Gegenden, wo der Boden entweder ganz steinigt
oder mit grauem nnd gelbem Flugsande bedeckt war, in dem höchstens
Kiefernwälder uud dürres Heidekraut genügende Nahrung sanden. Den
Wanderer faßte ein Schrecken, wenn ihn der Weg durch diese Landschaft
führte, wo der Fuß bei jedem Schritte tief einsank in den feinen, vom
Winde leicht hin und her gewehten Sand, wo der Wagen sich mühsam
fortschleppte und nur struppige Kiefern hier uud da etwas Schatten ge-
währten.
3. Wie sieht es jetzt hier aus?
Jetzt ist der größte Teil der Provinz Brandenburg ein sorgfältig
angebautes und fruchtbares Land*) mit volkreichen Städten, schmucken
Dörfern und schönen Schlössern.
a. Der größte Teil des Sumpf- und Moorlandes ist ver-
schwnnden. So hat man z. B. einen an der Oder gelegenen Landstrich
(Oderbruch genannt — Zeigen!) durch mühsame Arbeit in eine frucht-
bare Gegeud umgewandelt. Wo früher nur undurchdringlicher Wald,
Schlamm, Schilf, Binsen und trübes Wasser zu fiudeu waren, da breiten
sich jetzt schöne Getreidefelder aus und Wiesen, in deren fettem Grase
schmücke Viehherden weiden. In der Nähe der Stadt freilich, wo einst
der große Kurfürst die Schweden besiegte (Fehrbellin), giebt es noch heute
ausgedehnte Moorflächen. Aber auch diese liegen nicht unbenutzt da.
Man sticht sleißig Torf und versendet jährlich viele Millionen Torsziegel
als billiges Brennmaterial in die umliegenden Städte, insbesondere nach
Berlin.
b. Ein großer Teil der öden Sandflächen ist in frucht-
bares Ackerland verwandelt worden, in dem Roggen, Weizen nnd
zarte, überaus wohlschmeckende Rüben gedeihen.**) Es giebt nur noch
wenige bewohnte Orte, wo das Auge keinen Wald, kein Flüßchen, keine
grüne Wiese erblickt, wo auf der die Sonnenstrahlen blendend zurück-
strahlenden Saudfläche uur armselige, zerstreut aufsprossende Getreidehalme
und in den Gärten nur spärliche Pslaumeu und Sauerkirschen zu finden sind.
e. Viele der kleinen Orte der Mark sind jetzt zu großen
und gewerbreichen Städten herangewachsen. Dies gilt zunächst
von der Stadt, die der gesamten Provinz den Namen gegeben hat. Nenne
und zeige sie! < Brandenburg an der Havel.) Diese Stadt ist uns aus
der Geschichte her wohlbekannt! Inwiefern? (Hier lag einst die Burg
der räuberischen Wenden, die oft zur Zeit Heinrichs die Elbe überschritten,
im alten Sachsenlande einfielen, um zu plündern und zu morden, bis
Heinrich I. sie aus dem Eise besiegte und ihre Burg eroberte und ver-
brannte.) Auch die Stadt, die östlich von Brandenburg liegt, war einst
*) 46% Ackerland, 32% Wald, 14% Wiese, 8% Seen und unbebautes
Land. (Schreyer.)
**) „Die Teltower Rübe, die Ananas im Rübengeschlecht."