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37. Die Stadttore.
E^enn die Leute am Abend zu Bett gehen, dann schließen sie ihr
Wohnhaus zu. In früherer Zeit wurde so auch uusre ganze Stadt
abgeschlossen. Nachts konnte niemand aus der Stadt hinaus oder iu
sie hinein. An allen Seiten war Bielefeld mit einer Mauer, mit
Wällen and Gräben umgeben. Noch heute erinnern uns Straßen-
Immert an sene Zeit. An einigen Stellen waren Tore in der Mauer.
Mau nannte sie Stadttore. Manche waren durch starke Türme ge-
schützt.
Die Tore uusrer Stadt waren das Oberntor, das Niederntor,
das Nebelstor, das Burgtor, das Siekertor und das Brückentor. Das
Burgtor führte durch die Bnrgstraße zur Sparenburg, und das Brücken-
tor lag iu der Nähe des Siekerwalls. Wo lagen die andern? Vor
ungefähr hundert Jahren sind die Tore abgebrochen. Von der Mauer
sind nur noch einige Reste vorhanden.
Die Tore waren nachts fest verschlossen. Sie wurden von Wacht-
soldaten besetzt. Niemand durfte ohne besondere Erlaubnis die Stadt
oerlassen. Vor deu Toren war ein tieser Wassergraben, der um die
Stadt ging. Er war da, wo heute die Wälle sind. Vor ungefähr
dreißig Jahren wurde eiu großer Teil des Stadtgrabens zugeworfen.
Am Tore saß am Tage, wenn es geöffnet war, der Torschreiber.
Alle Leute, die Waren in die Stadt brachten, mußten eine Abgabe an
den Torschreiber zahleu. Man nannte sie den Zoll. Darum wurde
der Zolleinnehmer auch Zölluer genannt.
Gebt an, nach welchen Richtungen die verschiedenen Tore vom
Johannisberge aus liegen!
V
38. Die Friedhöfe.
^Mie Friedhöfe sind Orte der Ruhe und des Friedens. Hier hören
wir nichts von dem Lärm und Getriebe der Straßen. Kein
fröhliches Lachen schallt uns entgegen, und heitere, frohe Menschen be-
gegnen uns nicht auf ihnen. Tiefe Stille herrscht ringsum. Zwischen
den Gräbern nnd in den Wegen erblicken wir hier und da schwarz-
gekleidete, stille, ernste Menschen. Sie sind hinausgegangen, um am
Grabe lieber Eutschlafeuen zu beten, um das Grab zu schmücken und
zu pflegen. Dort nnterm kühlen Rasen ruht viel Menschenglück und
Menschenleid. Wieviel Hoffnung und wieviel Freude ist da begraben!