— 121 — 
Südeuropa. 
Die Balkan-Halbinsel. 
I. Die Balkanhalbinsel besteht aus zwei ganz verschiedenen Teilen. 
Der nördliche, breite Teil ist sehr wenig gegliedert; das viel kleinere 
südliche Stück hingegen — die griechische Halbinsel — erhalt durch 
tiefe Meereseinschnitte eine außerordentlich reiche Küstengliederung. 
Zudem ist es von einer ausgedehnten Inselwelt umlagert: im 
Westen sind die Jonischen Inseln, im Süden Candia (Kreta), 
im Osten Euböa, die Kykladen und die schon zu Asien ge- 
rechneten Sporaden. 
II. Die Balkanhalbinsel ist vorherrschend Gebirgsland. 
Man kann zwei Hauptzüge unterscheiden. 
Der erste erstreckt sich als eine Fortsetzuug des Karstes in der 
Richtuug nach Südost und umfaßt unter dem Sammelnamen der 
Jllyrischen Alpen eine Reihe von Gebirgen (Kapela, Dinarische 
Alpen, Bosnisches Gebirgsland, Nordalbanische Alpen) bis zum 
Hauptkuoten der Halbinsel, der als Schar-Dagh über 3000 m 
hoch aufragt. Weiter zieht der Pindus als Rückgrat von Griechen- 
land, indem er mächtige Querriegel uach den Küsten aussendet und 
zuletzt in eine Kette vereinzelter Gipfel ausläuft, die am Kap 
Kolonnäs endet. Auf der Halbinsel Morea erhebt sich dieser Zug 
wieder zu einem massiven Hochland, das in der Kette des Taygetus 
bis 2500 in steigt und am Kap Matapan steil abbricht. 
Der andere Zug, Balkan (d. i. Waldgebirge) genannt, beginnt 
am Eisernen Thor (S. 57) und zieht in gleicher Richtung mit der 
Donau vou West nach Ost. Er,hat beschwerliche Pässe — berühmt 
der Schipkapaß — und ist als Grenzwall viel umstritten worden. 
Eine südöstliche Abzweigung steigt im Rilo Dagh über 2700 in an und 
zieht als Despoto Dagh (Rhodope) nach dem Ägäischen Meer hin. 
Ebenen giebt es nur an den Küsten, im Mündungsgebiet der 
größern Flüsse. 
III. Die Donau mit der Save grenzt die Halbinsel nach 
Norden ab.. Letztere erhält als Zuflüsse vou den Jllyrischen Alpen 
Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg, 2. Aufl. ß
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.